Grevenbroich Stadt hofft auf RWE als Sponsor für die Erfthalle

Grevenbroich · Die Wellen schlugen hoch. Viele wollten nicht glauben, was sie da hören mussten. "Ein nachhaltig wirtschaftlicher Betrieb der Erfthalle ist auch nach einer Sanierung nicht möglich." Die Kernaussage der Machbarkeitsstudie des Deutscher Hotel- und Gaststätten-Verbandes (Dehoga) zur Zukunft der Erfthalle sorgte beim zweiten runden Tisch mit rund 70 Anwesenden für Emotionen. Ungläubigkeit spiegelte sich in vielen Gesichtern der Vereinsvertreter, Händler und Anwohner wider.

 Klaus Ommer und Bernd Luxenburger, Geschäftsführer der Dehoga-Beratung, stellten gestern ihr Erfthallen-Gutachten vor.

Klaus Ommer und Bernd Luxenburger, Geschäftsführer der Dehoga-Beratung, stellten gestern ihr Erfthallen-Gutachten vor.

Foto: L. Berns

Das Fazit des Gutachtens, das Bernd Luxenburger und Klaus Ommer von der Dehoga-Beratung GBS-GmbH vorstellten: Nach der Sanierung und Modernisierung der Erfthalle und des integrierten Restaurants habe das Objekt mittlere bis gute Chancen – allerdings nur bei Brauchtumsveranstaltungen, den seltenen Künstler- und Sonderveranstaltungen sowie Partys. "Als Konzept könnten wir uns eine städtische Kultur- und Veranstaltungshalle vorstellen, die aber auch nur in dem Bereich gute Chancen hat, der kein Geld einbringt", sagte Klaus Ommer.

Das wollten die Frimmersdorfer nicht akzeptieren. Mehrere kritisierten, dass die Stadt jahrelang fast nicht in die Erfthalle investiert habe. Um die Brandschutzauflagen zu erfüllen und andere Mängel zu beseitigen, sind rund 1,5 Millionen bis zwei Millionen Euro erforderlich. Andere Bürger fragten, ob in den Augen der Stadt die Halle eine solche Investition überhaupt wert sei. "Man kann Frimmersdorf ja nicht einfach zuschütten, also müssen wir eine Attraktion behalten", sagte ein Bürger.

Bürgermeisterin Ursula Kwasny bat, sich bis zur Entscheidung der Politik zu gedulden. Alle Fraktionen seien auf dem neuesten Stand und würden die Erfthalle im Rahmen ihrer Haushaltsklausuren diskutieren. "Fest steht, dass ein Betrag von rund zwei Millionen Euro von der Stadt nicht zu leisten ist", meinte Kwasny. Deswegen mache sie sich am 2. Februar gemeinsam mit Dezernent Claus Ropertz auf den Weg nach Essen, um RWE als Sponsor zu gewinnen. "Ich versuche alles, das bin ich Ihnen schuldig", so Kwasny.

Wie andere ist Willi Spieß von der RWE-Pensionärsvereinigung der Meinung, dass die Frimmersdorfer einen zentralen Platz brauchen, an dem sie sich versammeln können. "Das ist ja auch zum Wohle der Dorfgemeinschaft." Investitionen in Kindergärten und Schulen seien auch wichtig, "aber es gibt auch noch ein Leben nach der Schule". Er hofft, dass RWE sich als Sponsor bereiterklärt, das benötigte Geld zur Verfügung zu stellen: "Nur so kann die Halle gerettet werden.

(NGZ)
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