Vertrag mit der DB Station und Service Stadt hat jetzt Hausrecht im Bahnhof

Grevenbroich · Die Mitarbeiter des Ordnungs- und Servicedienstes der Stadtverwaltung können jetzt im Gebäude, im Tunnel und auf den Bahnsteigen kontrollieren. Das soll für mehr Sicherheit von Pendlern und Reisenden in Grevenbroich sorgen.

Dass der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) der Stadt funktioniert, hat sich am Montagmorgen erneut bewiesen: Die Mitarbeiter stellten in der Fußgängerzone zwei Männer, die zuvor versucht hatten, ihre Drogen am Bahnhof loszuwerden. Die beiden Dealer wurden so lange festgehalten, bis die Polizei kam und die Handschellen klickten. „Ein schöner Erfolg“, sagt Bürgermeister Klaus Krützen. „Das zeigt, dass wir mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg sind.“

Der OSD ist seit Juli vergangenen Jahres verstärkt im Bahnhofsviertel und im Stadtpark auf Streife, um dort für Ordnung zu sorgen. Noch vor dem Altweiber-Donnerstag wird der Dienst ein weiteres, neues Aufgabenfeld erhalten: Er wird künftig auch im Bahnhofsgebäude, im Tunnel und auf den Bahnsteigen kontrollieren. Die Stadt hat nun das Hausrecht im Bahnhof, ein entsprechender Vertrag wurde jetzt von Bürgermeister Klaus Krützen und Ordnungsamtsleiter Sebastian Johnen im Rathaus unterschrieben. Gegengezeichnet wird am Dienstag in Düsseldorf, im Hause der „DB Station und Service AG“.

 Unterzeichneten den Vertrag mit der Bahn: Bürgermeister Klaus Krützen (r.) und   Sebastian Johnen.

Unterzeichneten den Vertrag mit der Bahn: Bürgermeister Klaus Krützen (r.) und   Sebastian Johnen.

Foto: Wiljo Piel

Nach Beschwerden von Bürgern über Pöbeleien, Randale, Drogenkonsum und -verkauf hat sich die Stadt schon lange darum bemüht, das privatrechtliche Hausrecht über den Bahnhof zu erlangen. „Es freut mich, dass das nun endlich gelungen ist“, sagt Klaus Krützen. Die Mitarbeiter des Ordnungs- und Servicedienstes können somit künftig kleinere und größere Delikte ahnden. „Wir werden Rauchverbote kontrollieren, den Aufenthalt im Gebäude ohne gültiges Ticket oder das Lagern vor Einrichtungen wie den Aufzügen“, zählt Sebastian Johnen nur einige Beispiele auf. Auch wenn gebettelt wird oder Hunde ohne Leine im Bahnhof herumlaufen, schreitet der OSD ein, erteilt Verwarnungen und Verbote oder alarmiert gegebenenfalls die Polizei. „Die Zusammenarbeit ist richtig gut“, sagt Krützen.

Der jüngste Fall einer – laut Stadt – psychisch kranken Frau, die Anfang Februar ein Kind ohne Grund im Bahnhof geschlagen hatte, mache deutlich, wie wichtig der Ordnungs- und Servicedienst an dieser Stelle ist, meint der Bürgermeister. Rund um die Uhr kontrollieren könne er indes nicht – „dafür fehlen uns die personellen Ressourcen“, sagt Klaus Krützen. Dreimal täglich werden die Mitarbeiter jedoch – zu unterschiedlichen Zeiten – im Bahnhof präsent sein. Im Sommer, wenn erfahrungsgemäß mehr los ist, sollen die Intervalle erhöht werden.

Zurzeit ist der Ordnungs- und Servicedienst mit drei städtischen Mitarbeitern besetzt, die bei ihren Streifen von bis zu zwei privaten Security-Kräften unterstützt werden. Im Frühjahr wird ein weiterer Mitarbeiter – ein ehemaliger Polizist – seinen Dienst beim OSD aufnehmen, eine weitere Stelle soll so schnell wie möglich besetzt werden. Darüber hinaus werden ab August drei Auszubildende fit für künftige Einsätze gemacht. Momentan sind zwei Nachwuchskräfte im zweiten Jahr ihrer dreijährigen „Lehrzeit“. Ziel ist es, in Zukunft eine Personalstärke von zehn bis elf Mitarbeitern zu haben. „Es wird Geld in die Hand genommen, weil wir den öffentlichen Raum nicht preisgeben wollen“, sagt der Bürgermeister.

Im Juli – nach einem Jahr – soll eine erste Bilanz des neuen OSD-Einsatzkonzepts gezogen werden. „Schon jetzt deutet alles darauf hin, dass es erfolgreich ist“, meint Klaus Krützen. „Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen aus der Bürgerschaft vorliegen.“

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