ÖPNV in Grevenbroich Stadt zahlt mehr für Buslinien

Grevenbroich · Nach einer Neuausschreibung für drei Buslinien steigen laut Stadt die Ausgaben um 104.000 Euro. Angebotsverbesserungen, etwa eine Taktverdichtung, sind damit nicht verbunden.

 Die Stadt muss mehr für Busverkehr bezahlen – aber nicht für Verbesserungen, sondern nach Neuausschreibung für bestehende Linien.

Die Stadt muss mehr für Busverkehr bezahlen – aber nicht für Verbesserungen, sondern nach Neuausschreibung für bestehende Linien.

Foto: dpa/Arne Dedert

Im Zeichen des Klimawandels gewinnt der Öffentliche Personennahverkehr an Bedeutung. Grevenbroicher Politiker fordern die S-Bahn nach Düsseldorf und bessere Busverbindungen in die Stadtteile. Da scheint es ein gutes Zeichen zu sein, dass die Stadt mit der Etatverabschiedung mehr als 100.000 Euro zusätzlich für den Linienbusverkehr aufwendet. Doch der Fahrgast hat davon fast nichts, wie eine Anfrage der Redaktion im Rathaus ergab. Der allergrößte Teil der Mehrausgaben wird nicht etwa für eine Taktverdichtung eingesetzt. Stattdessen muss die Stadt nach Ausschreibung für Linienkonzessionen mehr als bisher für bestehende Angebote bezahlen.

Nach Auskunft der Verwaltung geht es um vom Unternehmen NEW in Grevenbroich betriebene Linien, für die Konzessionen auslaufen und neue Vereinbarungen nötig sind. Betroffen sind die Linie 098 (Jüchen – Aluminiumwerke), 091 (Jüchen – Grevenbroicher Innenstadt) und 870 (Jüchen – Hemmerden – Neuss). Den Zuschlag habe wiederum NEW erhalten. Die Folge der Ausschreibung laut Stadt: 104.000 Euro Mehrkosten. „Für einen Fahrtkilometer müssen 1,44 statt 0,80 Euro bezahlt werden“, sagt Stadtsprecher Stephan Renner. „Das ist unangenehm. Wenn wir mehr Geld für den ÖPNV in die Hand nehmen, hätten wir das lieber in Verbesserungen investiert.“ Insgesamt kostet der ÖPNV die Stadt im Jahr rund eine Million Euro.

Die Ausschreibung erfolgte beim Rhein-Kreis Neuss. Sprecher Reinhold Jung bestätigt dort, dass der Kilometerpreis nun gestiegen ist, doch er nennt eine andere Zahl. Statt 80 Cent seien 1,19 Euro je Kilometer Fahrt zu zahlen. „Dieser Betrag gilt für ein Jahr, danach wird neu verhandelt“, erklärt Jung. Die Stadt sei informiert. Doch die geht von 1,44 Euro aus. „Wenn es preiswerter sein sollte, ist das natürlich positiv“, sagt Renner. Eine Verbesserung gibt es aber doch: Bei einer Busverbindung von Hemmerden und Kapellen zu weiterführenden Schulen wurden Linienführung und Takt verändert: Kostenpunkt: 6500 Euro.

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