Grevenbroich Stadt: "Für Schule in Allrath wird es knapp"

Grevenbroich · Die Eltern von Erstklässlern wollen um die Schule kämpfen. Sie wurden informiert, dass im Sommer keine Eingangsklasse gebildet werden soll.

 Wann geht an der Grundschule Allrath endgültig das Licht aus? Das fragen sich gerade viele Eltern.

Wann geht an der Grundschule Allrath endgültig das Licht aus? Das fragen sich gerade viele Eltern.

Foto: Lothar Berns

Bei Allrather Eltern von künftigen Erstklässlern herrscht Unruhe und Verärgerung: Gestern haben sie Post von der kommissarischen Schulleiterin, Sommer, erhalten. Sie teilt mit, dass "im kommenden Schuljahr keine Eingangsklasse mehr gebildet wird". Die Anmeldeunterlagen der Kinder würden an die Grundschule Frimmersdorf/Neurath weitergeleitet. "Das lassen wir nicht mit uns machen", meint Holger Vleeschhouwers, der selbst in Allrath lernte. Jetzt wollen die Eltern um ihre kleine Schule kämpfen.

An der Allrather Grundschule liegen laut Auskunft von Erstem Beigeordneten Michael Heesch von Freitag "15 Anmeldungen" vor. Zwei davon seien aber Anträge auf vorzeitige Einschulung, über die erst noch der Amtsarzt entscheiden müsse. "Endgültige Anmeldezahlen für Allrath erhalten wir erst Anfang, Mitte Januar. Dann werden wir wissen, wie es weitergeht." Er meint: "Ich will die Grundschule nicht totreden, aber es wird sehr knapp."

Diese Meinung habe er auch bei einem Treffen mit Eltern von künftigen Erstklässlern vertreten. Eine endgültige Entscheidung werde aber nicht die Stadt als Schulträger, sondern der Rhein-Kreis Neuss als untere Schulaufsicht treffen: "Wenn keine 15 Kinder angemeldet werden, dann reicht es nicht für eine Eingangsklasse", macht der Erste Beigeordnete deutlich.

Eltern wie Familie Vleeschhouwers waren eigentlich noch zuversichtlich für die Zukunft der einzügigen Schule — zumindest bis zur gestrigen Post. "Wir wollen andere Eltern nochmal über die Schule informieren", sagt Yvonne Vleeschhouwers. Sie wünscht sich, dass ihr Sohn direkt am Wohnort eingeschult werden kann, nicht mit dem Bus etwa nach Frimmersdorf fahren muss.

"Viele Eltern wissen vielleicht gar nicht, dass es in Allrath seit Herbst auch eine Betreuung bis 16 Uhr gibt", sagt die Mutter. Diese hat die "Düsseldorfer Jugendagentur" übernommen. Ihre Vermutung: "Durch unvollständige Informationen haben vielleicht Berufstätige, die die Nachmittagsbetreuung brauchen, ihre Kinder gar nicht erst in Allrath, sondern an anderen Schulen angemeldet."

Laut Michael Heesch gehört auch Barrenstein zum Einzugsgebiet der Allrather Schule. Aber durch die weggefallene Bindung an Schulbezirke sei eine Prognose über die Eingangsklassen schwierig: "Letztendlich wissen wir nicht, an welchen Schulen Eltern ihre Kinder anmelden." Die Prognose für Allrath im Schuljahr 2015/16 gehe sogar nur von 13 Schülern aus. "Die Schule wäre ohne erste Klasse insgesamt zu klein und müsste geschlossen werden", sagt Heesch. Dann müssten die Allrather Kinder auf eine andere Schule verteilt werden.

(NGZ)
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