Grevenbroich Stadt fordert mehr Geld für U 3

Grevenbroich · Der Umbau des Barbarahauses in Neurath zur Kita mit 16 neuen U 3-Plätzen kommt voran. Doch trotz aller Anstrengungen liegt Grevenbroich bei der U 3-Quote unter Landesdurchschnitt – die Stadt fordert mehr Zuschüsse.

 Architektin Jutta Quasten-Mundt (l.) und Kita-Leiterin Andrea Strunk vor dem neuen Anbau am Barbarahaus in Neurath.

Architektin Jutta Quasten-Mundt (l.) und Kita-Leiterin Andrea Strunk vor dem neuen Anbau am Barbarahaus in Neurath.

Foto: Quasten-Mundt/Foto: jaz

Der Umbau des Barbarahauses in Neurath zur Kita mit 16 neuen U 3-Plätzen kommt voran. Doch trotz aller Anstrengungen liegt Grevenbroich bei der U 3-Quote unter Landesdurchschnitt — die Stadt fordert mehr Zuschüsse.

Grevenbroich: Stadt fordert mehr Geld für U 3
Foto: Quasten-Mund

Der Rohbau ist fertig, es riecht nach Farbe. Der An- und Umbau des Barbarahauses ist weit gediehen. Im Oktober — früher als geplant — kann die Kita "Villa Bärenspaß" von der Frimmersdorfer Straße in ihr neues Domizil mit großzügigem Außengelände umziehen. Statt für heute 20 Kinder ist dann Platz für 55 Jungen und Mädchen, darunter 16 unter drei Jahren. Gestern stellte Bürgermeisterin Urusla Kwasny das Projekt vor.

Die Eile ist auch nötig: Im August 2013 muss Grevenbroich wie andere Kommunen den Eltern-Anspruch auf Betreuung der Kinder unter drei Jahren gewährleisten. Seit 2008 wurden 226 U 3-Plätze geschaffen, zudem gibt's 100 Kindertagespflegeplätze. Trotz aller Bemühungen: Im NRW-Vergleich liegt die Stadt unter Durchschnitt.

Auf eine Anfrage des FDP-Landtagsabgeordneten Marcel Hafke zur U 3-Versorgung veröffentlichte das Familienministerium eine Liste mit dem Ausbaustand in den Kommunen: Für 32 Prozent der Unter-Drei-Jährigen müssen im Sommer 2013 Plätze vorhanden sein. Zurzeit sind es landesweit 26,2 Prozent, in Grevenbroich dagegen laut Land nur 21,1 Prozent. "Diese Quote bezieht sich auf ältere Einwohnerzahlen, nach unseren aktuellen Zahlen liegen wir bei 23,5 Prozent", sagt Fachdienstleiter Paul Janus im Rathaus.

Doch das ändert nichts daran, dass die Stadt etwa zu Dormagen (30,8 Prozent) und Meerbusch (24 Prozent) im Rückstand ist. Ist das ehrgeizige Ziel noch zu schaffen? "Wir arbeiten mit Hochdruck", erklärt Janus. In Kürze startet der Umbau der alten Hauptschule an der Turmstraße für den Umzug der "Zaubermühle", dort entstehen sechs U 3-Plätze. Die Villa Kunterbunt in Gustorf erhält 2013 einen Neubau mit 18 U 3-Plätzen. 16 solche Plätze sind im Neubau der evangelischen Kirche in Kapellen geplant. Auch andere Projekte stehen an.

"Wenn wir alle Vorhaben aus dem Kindergartenbedarfsplan umsetzen können, erreichen wir das Ziel", sagt Janus, "aber dafür brauchen wir mehr Zuschüsse. Bund und Land haben Leistungen bestellt, stellen aber nicht genügend Mittel bereit." Die Katholische Kirche habe für den Kindergarten St. Josef einen Antrag zur Schaffung von 16 Plätzen gestellt, "Zuschüsse flossen bislang nicht", so Janus. Und für die Katholische Kita St. Peter und Paul stelle die Stadt 102 000 Euro bereit, weil Zuschüsse fehlten.

Was sagt dazu das Land? "Wir werden die Kommunen weiter unterstützen", versichert Andreas Kersting, Sprecher im Familienministerium. "Das Jugendamt Grevenbroich hat 2,4 Millionen Euro für investive U 3-Maßnahmen erhalten. 2012 und 2013 werden wir landesweit weitere 270 Millionen Euro zur Verfügung stellen."

(NGZ/rl)
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