Grevenbroich Stadt fordert Demografie-Studie

Grevenbroich · Die Verwaltung will einen neuen Demografie-Bericht, um in Zukunft besser planen zu können. Ein Auftrag für das Landesamt für Statistik und Wahlen in Düsseldorf. Kostenpunkt: 30 000 Euro. Entscheiden muss die Politik.

 Ob weniger Kindergartenplätze oder ein neuer Supermarkt in Kapellen: Antworten darauf liefert der Demografiebericht.

Ob weniger Kindergartenplätze oder ein neuer Supermarkt in Kapellen: Antworten darauf liefert der Demografiebericht.

Foto: M. reuter

Wie wird Grevenbroich in fünf oder zehn Jahren aussehen: Wo gibt es welche Schulen und Kindergärten, wo liegen die Siedlungsschwerpunkte, wo erledigen die Grevenbroicher ihre Einkäufe, wo siedeln sich Unternehmen an und wo fließen die Hauptverkehrsströme? Antworten auf diese Fragen rund um Stadtentwicklung und -planung will die Verwaltung. Was sie dazu braucht: einen aktuellen Demografie-Bericht. "Je nach Bevölkerungsentwicklung muss die Stadt Einrichtungen ausbauen oder verkleinern. Dies kann nur sorgfältig auf der Basis einheitlicher Daten geschehen", sagt Bürgermeisterin Ursula Kwasny.

 Ob weniger Kindergartenplätze oder ein neuer Supermarkt in Kapellen: Antworten darauf liefert der Demografiebericht.

Ob weniger Kindergartenplätze oder ein neuer Supermarkt in Kapellen: Antworten darauf liefert der Demografiebericht.

Foto: M. reuter

Warum muss ein separater Bericht in Auftrag gegeben werden, wenn einzelne Daten bereits existieren, etwa beim Einwohnermeldeamt? "Diese Daten allein reichen nicht aus", sagt Dezernent Claus Ropertz. Denn beim Demografiebericht gehe es nicht nur um eine Sammlung von Datenmaterial, sondern – noch viel interessanter für die Stadtplaner – um die Interpretation dieser Daten. Nur dann könnten die Zahlen auch sinnvoll genutzt werden, um die Zukunft der Stadt zu planen.

Bericht über drei Jahre

Zwei Fraktionen haben bereits den Antrag für einen neuen Bericht gestellt. Das Problem der Haushaltssicherungskommune: Ein solcher Bericht kostet rund 30 000 Euro – Geld, das die Stadt auf einmal nicht bezahlen kann. Deshalb soll der Betrag gedrittelt in den Haushalt aufgenommen werden. Der Nachteil: Damit verzögert sich auch die Vorlage des Berichts. "Es wird wohl drei Jahre dauern, bis wir das Ergebnis haben werden", sagt Claus Ropertz.

Mit diesen Daten will die Stadt für die Zukunft arbeiten: Zunächst soll die Bevölkerungsentwicklung aufgezeigt und bis 2020 prognostiziert werden. In einem zweiten Teil folgen demografische, geografische und statistische Merkmale. Als Beispiel erläutert Dezernent Ropertz: "Es ist nicht nur wichtig zu sehen, wie viele junge Familien oder Senioren in Grevenbroich wohnen, sondern in welchen Ortsteilen sie leben." Daraus könne abgeleitet werden, wo Kindertagesstätten und Schulen, aber auch Einkaufsmöglichkeiten oder Seniorenheime gebraucht werden. Der dritte Teil des Berichts soll analysieren, welche Angebote unverzichtbar sind und wo wirtschaftliche Schwerpunkte sein könnten.

"Darüber sollen die Fraktionen bald entscheiden", appelliert die Bürgermeisterin.

(NGZ)
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