Grevenbroich Stadt fehlt Geld für Tunnelbau in Orken

Grevenbroich · Seit Jahren hoffen Autofahrer auf das Ende der Schranken an der Blumenstraße in Orken. Doch der Stadt fehlt Geld für den Eigenanteil.

 An der Blumenstraße in Orken heißt es weiterhin warten: Die seit Jahren geplante Unterführung wird in absehbarer Zeit nicht verwirklicht.

An der Blumenstraße in Orken heißt es weiterhin warten: Die seit Jahren geplante Unterführung wird in absehbarer Zeit nicht verwirklicht.

Foto: H. Jazyk

Warten ist angesagt an der Blumenstraße, wenn sich die Schranken am Bahnübergang senken und die Züge vorüberrollen. Bislang hatten die Autofahrer zumindest die Hoffnung, dass die Geduldsprobe in absehbarer Zeit ein Ende hat.

Seit Jahren gibt's Überlegungen für die Beseitigung des Bahnübergangs nördlich des Grevenbroicher Bahnhofs. Doch nun steht fest: Schranken und Wartezeiten bleiben den Grevenbroichern wohl noch auf Jahre hin erhalten. Ein Grund: Der Stadt fehlt das Geld für den erforderlichen Eigenanteil.

"Ursprünglich hatten wir geplant, das Projekt im Jahr 2014 zu realisieren. Doch unter Haushaltsgesichtspunkten wäre es jetzt der falsche Zeitpunkt, auf den Bau der Unterführung zu drängen", sagt Planungsdezernent Werner Hoffmann. Der Grund: Die Nothaushaltskommune kann sich den Tunnel an der Blumenstraße schlichtweg nicht leisten — obwohl die Kostenverteilung auf den ersten Blick durchaus verlockend aussieht.

Nach einer sogenannten "Kreuzungsvereinbarung" würden sich die Deutsche Bahn, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Grevenbroich die gesamte Summe von rund 3,4 Millionen Euro teilen. Für ihr Drittel könnte die Kommune sogar mit Zuschüssen von 60 Prozent rechnen. Das wären unter dem Strich etwa 454 000 Euro — doch diesen verbleibenden Eigenanteil kann die Stadt nicht stemmen.

"Vor allem haben wir auch noch eine Reihe anderer dicker Brocken auf unserer Agenda, die ebenfalls wichtig sind", erklärt Werner Hoffmann. So will die Stadt den ebenfalls seit Jahren geplanten Ausbau der Straße "Am Hammerwerk" in 2014 verwirklichen. Und auch die Sanierung der Fußgängerunterführung an der Zedernstraße soll zeitnah verwirklicht werden. "Wir werden die Unterführung an der Blumenstraße im Auge behalten, aber erst einmal auf unbestimmte Zukunft verschieben", so Hoffmann.

Bei der Deutschen Bahn gibt es zurzeit keine konkreten Überlegungen für die Beseitigung des Bahnübergangs — und auch keinen Zeitplan, erklärt ein Bahnsprecher in Düsseldorf: "Im Rahmen der Umstellung auf das elektronische Stellwerk haben wir die Anlagen am Bahnübergang erneuert. Aus unserer Sicht ist, was Technik und Sicherheit angeht, alles in Ordnung. Wir stehen aber weiter zu Verhandlungen mit der Stadt bereit."

Im Rathaus liegen bereits seit Jahren Pläne für eine schrankenlose Zukunft bereit. In den 90er Jahren waren bereits zwei Nadelöhre im Straßenverkehr — die Schranken an der Rheydter Straße und Auf der Schanze — beseitigt worden. In Orken sollte eine etwa 300 Meter lange Neubautrasse von der Von-Goldammer-Straße nach Süden schwenken und dann in einem Bogen auf die Blumenstraße münden, große Rampen wären damit unnötig. Zunächst sollte das Bauwerk bereits 2007 fertig werden, später wurde für den Zeitraum ab 2014 geplant.

(NGZ/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort