Grevenbroich Stadt droht Wohnungsmangel

Grevenbroich · Im Stadtgebiet Grevenbroich droht in den kommenden 20 Jahren ein Mangel an 790 Wohneinheiten. Diese Prognose hat die Bezirksregierung Düsseldorf vorgelegt. Jetzt muss der Regionalplan geändert werden.

 In Grevenbroich wird saniert (

In Grevenbroich wird saniert (

Foto: Bauverein/Archiv Reuter

In Grevenbroich droht ein Mangel an Häusern und Wohnungen. Diese Prognose für die kommenden 20 Jahre hat jetzt die Bezirksregierung Düsseldorf vorgelegt. "Im Regionalplan sind 2300 Wohneinheiten vorgesehen", erläutert Dorothea Rendel (48), Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung und Bauaufsicht. "Gebraucht werden aber 790 Wohnungen mehr — dies entspricht einer Fläche von 31 Hektar."

Grevenbroich: Stadt droht Wohnungsmangel
Foto: Michael, Reuter

Was ist der Regionalplan? Dies ist ein Entwicklungskonzept für die Zukunft einer Region, das auf Analysen und Prognosen beruht. Tangiert werden alle Bereiche wie Verkehr, Wohnen, Gewerbeansiedlungen oder die Gestaltung von Grünflächen. In Grevenbroich muss mit Blick auf den neuen Regionalplan nachgebessert werden. "Wir haben zwar Flächen im Flächennutzungsplan (FNP) oder auch bereits neue Baugebiete wie ,Am Mewissen' in Wevelinghoven ausgewiesen", erläutert Dorothea Rendel. Aber dies wird nicht ausreichen.

Die Stadt Grevenbroich ist aber kein Einzelfall: Laut Mieterverbänden fehlen in deutschen Städten Hunderttausende Wohnungen, ins besondere in Großstädten und Ballungszentren.

Ausreichend Wohnraum für künftige Neubürger oder Umzugswillige zu schaffen — das ist wegen des demografischen Wandels für jede Kommune unverzichtbar. Gerade junge Familien werden umworben — mit großen Neubaugebieten wie im zu zwei Drittel fertiggestellten "Kapellental", im Buckau-Viertel unweit der Innenstadt oder in Frimmersdorf.

Das Neubaugebiet, das in Kooperation mit RWE Power entwickelt wurde, entwickelt sich laut Rendel gut: "Im ersten Bauabschnitt ist die Nachfrage groß." Zugleich müssen auch Wohnwünsche von Älteren berücksichtigt werden: "Hier kann man den Trend ,Zurück in die Stadt' beobachten", so Rendel.

Immer mehr Senioren würden das ruhig gelegene Häuschen für eine Wohnung in der City aufgeben. Vorteil: Einkaufsmöglichkeiten, medizinische und soziale Infrastruktur sind auch ohne Auto zu erreichen: "Anders als in anderen Innenstädten ist die Grevenbroicher City ein Mischgebiet. Den Wohnraum müssen wir stärken."

Sanierung mit Landesmitteln

Ein Aspekt, der laut Dorothea Rendel mehr Aufmerksamkeit verdient sind die vorhandenen Wohnungen: "Diese müssten entweder fit für die Zukunft oder erneuert werden." Beispiele: das Quartier Arndt-/Hans-Sachs-Straße oder das "Flutgraben"-Viertel. Dort saniert der Bauverein gerade mit Landesmitteln in einem zweiten Bauabschnitt.

(NGZ/rl)
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