Grevenbroich Stadt bestellt 20 000 neue Schulbücher

Grevenbroich · Die 20 Schulen im Grevenbroicher Stadtgebiet müssen nach den Sommerferien mit aktuellen Büchern beliefert werden. Damit das reibungslos funktioniert, hat die Stadt jetzt ihre Lernmittel neu ausgeschrieben. Sie sucht europaweit nach einem Lieferanten. Das Auftragsvolumen: immerhin 360 000 Euro.

Was neu ist: "Wir haben die Bücher bislang in einem zweijährigen Rhythmus ausgeschrieben. Dieses Intervall wurde von uns nun auf drei Jahre erhöht", erklärt Schulamtsleiter Thomas Staff. Der Vorteil dieses Verfahrens: Die Schulen haben künftig über einen längeren Zeitraum hinweg einen festen Ansprechpartner, etwa wenn es um Nachbestellungen oder bestimmte Fragen zum Lernmaterial geht.

Wer die etwa 20 000 Mathe-, Deutsch- oder Englischbücher liefern wird, das entscheidet sich nach dem 29. März, dem Submissionstermin. "An diesem Tag werden wir die Angebote öffnen und überprüfen", betont Staff. Er rechnet mit etwa 70 bis 80 Anfragen, die sich allerdings kaum voneinander unterscheiden werden: "Für die Schulbuchvertriebe oder Verlagsbuchhandlungen gilt halt das Buchpreisbindungsgesetz, da wird es für uns letztlich keine finanziellen Vorteile geben", meint der Schulamtsleiter.

Da sich die Stadt in diesem Fall — anders als bei Ausschreibungen im Baugewerbe — nicht für den preiswertesten Anbieter entscheiden kann, wird sie den mit den besten Serviceleistungen auswählen. Theoretisch könnte sie ihre Lernmittel auch in einer Grevenbroicher Bücherei bestellen, praktisch ist das aber nicht möglich: "Per Gesetz sind wir zu einem verpflichtet: Aufträge, die einen Betrag von 198 000 Euro überschreiten, müssen europaweit ausgeschrieben werden", so Thomas Staff.

Nach dem Stichtag im März werden die besten Angebote aussortiert und in eine drehbare Trommel gesteckt. "Wir entscheiden im Rahmen einer Verlosung, wer die Lieferung für uns übernehmen wird", erläutert der Schulamtsleiter. Rechtsexperte Marc Saturra wird diese Aktion überwachen, damit nicht gemogelt wird.

Die Liste der zu bestellenden Bücher erhält die Stadt von den Schulen. Die Voraussetzung, die sie an ihren neuen Partner stellt: In der letzten Woche der Sommerferien müssen sämtliche Bestellungen in Grevenbroich sein.

(RP)
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