Grevenbroich Stadt baut drei neue Kitas

Grevenbroich · Die Stadt muss Millionen in den Ausbau von Tagesstätten investieren. Denn das Land fordert mehr Betreuungsplätze für unter Dreijährige. In Grevenbroich müssen alleine drei neue Kindergärten gebaut werden.

Die Stadt muss mehr Betreuungsangebote für Babys und Kinder unter drei Jahren einrichten. Hintergrund ist der Rechtsanspruch, den Eltern künftig auf einen Tagesstättenplatz haben: Ab 2011 gilt er bereits für Zweijährige, ab 2013 für alle Kinder. Die Konsequenz: die Stadt muss in den nächsten Jahren alleine 23 Um-, Aus- und Neubauten realisieren. "Ein Millionenprojekt", sagt der Erste Beigeordnete Michael Heesch. Er legte dem Jugendhilfeausschuss gestern ein Strategiepapier vor. Inhalt: die Bauvorhaben der nächsten Jahre.

Bis 2013 hat die Stadt vor, 32 Prozent der Unter-Dreijährigen (U3) zu betreuen — damit folgt sie dem Richtwert des Landes für Mittelstädte. Um diesen zu erfüllen, müssen im gesamten Stadtgebiet rund 380 neue Plätze geschaffen werden. "Mit dem vorhandenen Gebäuden ist das nicht möglich. Selbst mit Um- und Anbauten hätten wir noch zu wenig Raum", schildert Christa Schmitz-Kahmen, die Leiterin des Grevenbroicher Jugendamtes.

Die Konsequenz: die Stadt muss bis 2013 drei neue Kindertagesstätten aus dem Boden stampfen. Neben der bereits geplanten Kita im Buckau-Viertel, die mit Konjunkturmitteln finanziert wird, soll voraussichtlich auch ein Kindergarten im Kapellener Neubaugebiet entstehen. Und: Die Stadt plant, das Barbarahaus in Neurath von der katholischen Kirchengemeinde zu erwerben. Auch dieses Gebäude soll in den nächsten beiden Jahren zu einem Kindergarten mit U3-Betreuung umgebaut werden. "Insgesamt werden sämtliche Vorhaben einen achtstelligen Betrag verschlingen", meint Heesch.

Schon jetzt steht fest: Mit allen geplanten An-, Um- und Neubauprojekten wird der avisierte Versorgungsgrad von 32 Prozent nicht erreicht. "Wir kommen lediglich auf 25 Prozent", sagt Christa Schmitz-Kahmen. Die restlichen sieben Prozent sollen über eine Tagespflege-Betreuung sichergestellt werden. "Ich bin optimistisch, dass uns das gelingen wird", betont die Jugendamtsleiterin. Diese Zuversicht gibt ihr ein Aktionsprogramm, das die Stadt mit Unterstützung der Europäischen Union gestartet hat: Zurzeit wird verstärkt nach Familien gesucht, die an einer Tagespflege interessiert sind.

Die hohen Ausgaben, die mit der U3-Betreuung verbunden sind, bereiten dem Ersten Beigeordneten schon jetzt Kopfschmerzen: "Das ist eine Herausforderung für eine unter Nothaushaltsrecht stehende Stadt." Auch hier befürchtet er Konsequenzen, etwa im Schulbereich: "Künftig können wir wohl nur noch das leisten, was wirklich notwendig ist. Geschenke wird's in den nächsten Jahren nicht mehr geben."

(NGZ)
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