Grevenbroich Stadt baut bis 2015 ein eigenes Salzlager

Grevenbroich · Nur noch bis Anfang 2015 kann die Stadt das Streusalzlager von Straßen NRW in Wevelinghoven nutzen, dann läuft der Vertrag aus. In knapp zwei Jahren muss die Salz-Lagerhalle am neuen Bauhof-Standort in Noithausen fertig sein.

 Aus dem Lager von Straßen NRW in Wevelinghoven holen auch die WGV Streusalz für die städtischen Straßen. 2015 endet diese Kooperation.

Aus dem Lager von Straßen NRW in Wevelinghoven holen auch die WGV Streusalz für die städtischen Straßen. 2015 endet diese Kooperation.

Foto: NGz-Foto. l. Berns

Gestern Morgen rückte der Winterdienst der Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich (WGV) mit drei großen Streuwagen und mehreren Kleintraktoren aus — zum vierten Mal in dieser Saison. Den Streugut-Nachschub holen die WGV von der Straßenmeisterei von Straßen NRW an der Untermühle in Wevelinghoven — noch. "Der Vertrag mit dem Landesbetrieb wurde um ein Jahr bis zum Ende der Winter-Saison 2014/15 verlängert", erklärt Stadtsprecher Andreas Sterken. Dann ist mit dieser Kooperation endgültig Schluss. "Wir benötigen unsere Lagerkapazität in Grevenbroich — 1400 Tonnen — für unseren eigenen Bedarf. Deshalb haben wir die Stadt gebeten, langfristig eine andere Lösung zu finden", begründet Ingrid Scholtz, Sprecherin von Straßen NRW in Gelsenkirchen.

Die Konsequenz: Die Stadt muss sich fürs Streugut-Lager auf eigene Beine stellen. Sie errichtet im neuen Bauhof am Rittergut in Noithausen eine Salz-Lagerhalle — auch aus anderen Gründen. Bislang hatte Grevenbroich an der Untermühle Zugriff auf 400 Tonnen Salz — zu wenig. Im überaus strengen Winter 2010/2011 war es nicht nur in Grevenbroich zum Streusalz-Engpass gekommen.

Die Behörden reagierten, die Reserven wurden kräftig aufgestockt: "Neben dem Vorrat in Wevelinghoven haben wir in einer Halle von RWE Power 400 Tonnen in so genannten Bigbags eingelagert. Weitere 400 Tonnen sind im Rahmen der länderübergreifenden Streusalzreserve im Industriegebiet Ost deponiert", erklärt Stadtsprecher Sterken. Insgesamt sind an der Benzstraße rund 38 000 Tonnen für mehrere Bundesländer gebunkert — aber die Salzberge dort sind nur für den Notfall bestimmt.

Nach Vorgaben des Landes muss die Stadt rund 1000 Tonnen Streugut vorhalten. Für eine solche Menge ist am Baubetriebshof am Flutgraben kein Platz — wohl aber am geplanten Standort am Rittergut in Noithausen. Die Stadtentwicklungsgesellschaft Grevenbroich (SEG) wird dort einen neuen Bauhof errichten mit einem Sozial- und Verwaltungsgebäude, zwei Fahrzeughallen, einer Kraftfahrzeugwerkstatt — und eben dem Salzlager. Rund 80 Mitarbeiter und 34 Fahrzeuge sollen künftig ihr Domizil bei Noithausen haben, die Ausfahrt wird zur Dr.-Paul-Edelmann-Straße (Kreisstraße 22) hin angelegt. Kostenpunkt für das Bauprojekt: rund sieben Millionen Euro. Der Landrat hat für das Vorhaben bereits seine Zustimmung gegeben.

Details zum neuem Salzlager nennt Rainer Baumgardt: "Die Halle wird etwa 20 Meter lang und zwölf Meter breit sein. Sie wird überwiegend aus Holz errichtet, weil andere Materialien vom Salz angefressen würden", erläutert der Geschäftsführer. In dem Gebäude soll Platz für etwa 1000 Tonnen Streugut sein.

Rund 100 Kilometer Straßen im Stadtgebiet werden von der WGV eis- und schneefrei gehalten. Der weitere Zeitplan: Voraussichtlich Mitte kommenden Jahres sollen die Bagger am Rittergut anrücken. "Die Fertigstellung des Baubetriebshofs ist für Herbst oder Winter 2015 vorgesehen", sagt Stadtsprecher Sterken. Die Salz-Lagerhalle solle auf jeden Fall im Oktober 2015 fertig sein — "und zwar rechtzeitig zur Winterdienst-Saison".

(NGZ)
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