Grevenbroich Stadt arbeitet an einem neuen Entwicklungsplan für die Kultur

Grevenbroich · Arbeitskreis beginnt im Herbst mit dem Strategie-Konzept für 2016 bis 2021. Pelzer-Florack: "Profil schärfen und auch Neues wagen."

Die Stadt will ihren Kulturentwicklungsplan für die Jahre 2016 bis 2021 aktualisieren. Im Herbst soll die Arbeit beginnen, voraussichtlich Anfang 2016 soll der Plan beschlossen werden. "Ziel ist es, die Kultur als Standortfaktor in der Stadt noch attraktiver zu machen", erklärt Kulturfachbereichsleiter Stefan Pelzer-Florack. Ein Arbeitskreis mit Vertretern der Verwaltung und des Kulturausschusses soll Plandaten, Schwerpunkte und die strategische Ausrichtung erarbeiten - Start soll mit einem "brainstorming" - einer Ideensammlung - sein.

Bei Null anfangen müssen die Kulturpolitiker nicht; Im Jahr 2009 hatte der Rat den ersten Plan verabschiedet - eine 120 Seiten starke Unterlage. "Vieles, was darin festgelegt wurde, ist nun verwirklicht", so Pelzer-Florack. Zu den Punkten, hinter die ein Erledigt-Häkchen gesetzt werden kann, gehört die Realisierung des Konzepts für das Museum der Niederrheinischen Seele.

Nun geht es um die Grundzüge der Kulturpolitik für die nächsten Jahre. "Im Folgekonzept möchten wir noch stärker auf Angebote für Kinder und Jugendliche Wert legen und damit die Familienfreundlicheit der Stadt stärken", nennt Pelzer-Florack erste Überlegungen. "Außerdem möchten wir den demographischen Wandel berücksichtigen." So könnte es Angebote für Flüchtlinge geben oder für ältere Menschen. "Wir arbeiten mit dem Caritas-Verband zurzeit an einer Museumsführung für demenzkranke Menschen", erläutert Pelzer-Florack. Diese soll kürzer als andere sein und auch auf Lieder und Gedichte Bezug nehmen. "Erfahrungen zeigen, dass Demenzkranke sich daran oft gut erinnern", sagt der Fachbereichsleiter.

Nicht ändern wird sich angesichts der Haushaltslage die Grundlinie, dass die Veranstaltungen kostendeckend sein sollen. So werden die Künstler-Gagen und Technikkosten in der Kabarettreihe "Kultur extra" im Pascal-Gymnasium aus den Kartenverkäufen bestritten. "Unsere Reihen, etwa ,Kultur extra', ,Weltmusik am Niederrhein', ,Liedersalon'" und die ,Grevenbroicher Gitarrenwochen' laufen gut. Doch wir müssen immer bestrebt sein, unser Profil zu schärfen - und auch was Neues zu wagen", so Pelzer-Florack.

Ein Beispiel aus der Zeit des ersten Plans: Wegen immer weiter sinkender Zuschauerzahlen wurde die Theaterreihe "Bühnenabende" im Erasmus-Gymnasium aufgegeben. Die Nachfolge trat in kleinerem Rahmen und an einem anderen Ort die Reihe "Theater im Museum" (TiM) an. "Mit der Resonanz, jeweils 50 bis 60 Zuschauer, sind wir zufrieden", so Pelzer-Florack.

(NGZ)
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