Grevenbroich Spielhallen-Raub vor Gericht

Grevenbroich · Betreiber Orhan Yilmaz hat den mutmaßlichen Täter im April selbst gestellt.

 Das Thema "Sicherheit" ist Orhan Yilmaz wichtig.

Das Thema "Sicherheit" ist Orhan Yilmaz wichtig.

Foto: lber

Orhan Yilmaz nimmt Sachen am liebsten selbst in die Hand. Dann jedenfalls, wenn es um sein Geschäft und die Sicherheit seiner Mitarbeiter geht. So wie am 14. April. Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen wurde an diesem Tag Yilmaz' Spielhalle an der Bergheimer Straße überfallen. Der mutmaßliche Täter steht am kommenden Mittwoch in Mönchengladbach vor dem Landgericht - wegen schwerer räuberischer Erpressung in zwei Fällen. Davon blieb es in einem Fall beim Versuch.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 28 Jahre alte Grevenbroicher zunächst 9. April zuschlug. An diesem Sonntagmorgen, gegen 8 Uhr, hatte der Täter sein Fahrrad vor der Spielothek abgestellt, den Automatenraum betreten und zunächst ein Getränk geordert. Anschließend ging er zu einer Angestellten an den Tresen, hielt ihr eine kurze Holzlatte vor, an deren Ende eine Klinge befestigt war, und forderte die Herausgabe von Geld. Nach der Tat flüchtete der Unbekannte mit 500 Euro Beute. Eine Überwachungskamera zeichnete das Geschehen auf.

"Ich wusste ja, wie der Kerl aussieht", sagt Yilmaz. Dass derselbe Mann nur vier Tage später zurückkehren und einen erneuten Raubversuch starten würde - damit rechnete auch der erfahrene Spielhallenbetreiber nicht. Tatsächlich erreichte die Polizei am 14. April um kurz nach 6 Uhr erneut ein Notruf von der Bergheimer Straße. Ein Unbekannter hatte eine Angestellte der Spielothek mit einem Küchenmesser mit 20 Zentimeter langer Klinge bedroht und Geld gefordert. Diesmal konnte die Mitarbeiterin allerdings fliehen und den Alarm auslösen. Der Räuber flüchtete vor Eintreffen der Streifenwagen ohne Beute. "Die Beschreibung des Tatverdächtigen wies auffällige Parallelen zu der Personenbeschreibung aus dem vorangegangenen Raub auf", sagt Polizeisprecherin Daniela Dässel damals. Orhan Yilmaz nahm die Fahndung daraufhin selbst in die Hand.

"Um meine Mitarbeiter zu schützen, sind meine Läden alle mit Kameras und Alarmanlage gesichert", sagt der Geschäftsmann. "Auf den Aufnahmen konnte ich erkennen, dass es derselbe Typ wie vier Tage zuvor war. Meine Mitarbeiterin hat den Alarmknopf gedrückt und sich nach draußen in Sicherheit gebracht." Auf dem Rückweg vom Krankenhaus, in das die Spielhallenangestellte gebracht wurde, habe er den Mann dann zufällig auf der Bahnstraße entdeckt. "Ich hab' ihn verfolgt und gleichzeitig die Polizei informiert", erzählt Yilmaz. "Auf der Rheydter Straße wurde er dann festgenommen."

(NGZ)
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