Grevenbroich SPD will Wege im Kopfsteinpflaster

Grevenbroich · Kultur-Gebäude auf der Stadtparkinsel sollen barrierefrei zu erreichen sein.

 Das historische Kopfsteinpflaster auf der Stadtparkinsel soll mit Wegen ausgestattet werden, fordert die SPD in einem Antrag an den Stadtrat.

Das historische Kopfsteinpflaster auf der Stadtparkinsel soll mit Wegen ausgestattet werden, fordert die SPD in einem Antrag an den Stadtrat.

Foto: MREU

Die SPD will sich für mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Raum einsetzen. Den Anfang möchte Fraktionschef Horst Gerbrand auf der Stadtparkinsel machen: Kulturell genutzte Gebäude wie die Bibliothek, die Versandhalle und das Auerbachhaus sollen für Behinderte leichter zugänglich gemacht werden. Das hat er jetzt in einem Antrag für die morgige Sitzung des Stadtrats gefordert.

Die Sozialdemokraten haben dabei zunächst jedoch weder Aufzüge noch Rampen im Blick. Es geht ihnen vielmehr um den großen Platz, um den sich diese Gebäude gruppieren. "Dessen Beschaffenheit erschwert vielen Menschen den Zugang zu den verschiedenen Einrichtungen", meint er mit Blick auf das historische Kopfsteinpflaster. Nach Meinung der SPD müsste ein Teil dieses Belages umgestaltet werden.

"Auf dem Pflaster sollten ebene Wege mit einer Breite von etwa 1,20 Metern angelegt werden, die zu den Eingängen der Gebäude führen - das erleichtert nicht nur Rollstuhlfahrern und Benutzern von Rollatoren den Zugang, sondern auch Müttern mit Kinderwagen", berichtet Gerbrand. Probleme mit dem Denkmalschutz sieht er nicht - denn: "Das Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen in Nordrhein-Westfalen betont ausdrücklich den Vorrang der barrierefreien Nutzung vor dem Denkmalschutz."

Die SPD will sich künftig verstärkt mit der Barrierefreiheit in Grevenbroich beschäftigen. "Was uns fehlt, ist ein Gesamtkonzept, das die Situation in allen öffentlichen Gebäuden und auf den Straßen beinhaltet", erklärt Stadtverbandsvorsitzender Daniel Rinkert. Die Sozialdemokraten wollen sich mit diesem Thema in ihrer demnächst anstehenden Haushaltsklausur beschäftigen. "Angesichts der Finanzlage unserer Stadt ist es ratsam, eine Prioritätenliste zu erstellen, die dann in den nächsten Jahren schrittweise abgebaut werden kann", berichtet Horst Gerbrand. Fördergelder für solche Projekte könne die Stadt nach seiner Meinung aber nicht erwarten - "das muss aus kommunalen Mitteln finanziert werden".

(NGZ)
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