Mitgliedervotum zum "Familienfreundlichen Grevenbroich" SPD stellt ihr Stadt-Konzept zur Diskussion

Mitgliedervotum zum "Familienfreundlichen Grevenbroich" · Von Daniela Buschkamp

Von Daniela Buschkamp

Die SPD rüstet sich für die bevorstehende Kommunalwahl. Ein Mosaikstein ist das Konzept "Familienfreundliches Grevenbroich". Dieses soll jetzt, so Horst Gerbrand, Stadtverbandsvorsitzenden der Grevenbroicher SPD, im Gespräch mit der NGZ, zur "parteiinternen Diskussion" gestellt und bei Bedarf noch "verändert werden". Doch die "B-Frage", "Wer wird Bürgermeister-Kandidat?" lässt auch Gerbrand noch offen.

"Wir werden unsere Kandidaten erst im Herbst küren", kündigte er an. Derzeit sei noch das Stadium, in dem Gespräche geführt werden. Zu der Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Gerüchte, wonach die Grevenbroicher SPD einen Bürgermeister-Kandidaten oder eine -Kandidatin von auswärts holen wolle, wollte sich Gerbrand nicht festlegen: "Wir werden natürlich zunächst in unseren eigenenen Reihen nach einer geeigneten Person suchen, doch grundsätzlich ist die Idee, jemanden von extern mit der Aufgabe zu betrauen, natürlich nicht auszuschließen."

Unter der Überschrift "Familienfreundliches Grevenbroich" hat der SPD-Stadtverband seine Vorstellungen für die zukünftige Entwicklung der Stadt festgeschrieben - wobei dieses "festgeschrieben" durchaus als variabel zu verstehen ist. "Wir stellen uns jetzt der partei-internen Diskussion", so Horst Gerbrand. Zunächst sollen sich die einzelnen Ortsverbände mit dem Papier beschäftigen und am 12. Juni steht es dann bei der Mitgliederversammlung erneut auf dem Prüfstand.

So will der Stadtverbandsvorsitzende das bisher erarbeitete Konzept denn auch nicht als "fertig" verstanden wissen - Änderungen seien durchaus noch möglich. Auf die Frage, warum die inhaltliche Diskussion erst zu diesem Zeitpunkt stattfinde, und nicht bereits im Vorfeld "erledigt" wurde, meinte Gerbrand: "Es ist einfacher zu diskutieren, wenn man bereits eine inhaltliche Grundlage hat." Er sehe der jetzt folgenden mit Interesse entgegen und ist gespannt auf "weitere Kritik und Anregungen."

Beim Vorstandstreffen im Mai sollen dann diese Anträge im Rahmen einer Klausurtagung bearbeitet werden. Danach werde das Konzept der Mitgliederversammlung vorgestellt. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten erläuterte Horst Gerbrand: "Wir wollen unseren Schwerpunkt bei der familienfreundlichen Politik setzen." Dies sei für seine Partei die richtige Richtung, in der sich die Schloss-Stadt zukünftig entwickeln sollte.

Gerbrand wiederholte seine Kritik, dass sich in Grevenbroich zurzeit zu wenig bewege: "Trotz Haushaltssicherungskonzept ist es doch möglich, einige Themen aufzugreifen und zu verwirklichen." Auch wenn der finanzielle Spielraum gering sei, könne durch das Festlegen von Prioritäten einiges erreicht werden.

Hier wolle sich die Grevenbroicher SPD für die Realisierung des Landesprojekts "Ganztagsschule" einsetzen. Wie auch die CDU hatten die Sozialdemokraten bereits einen Antrag im Schulausschuss gestellt. Dabei hält es Horst Gerbrand für wichtig, ein "möglichst flexibles" Betreuungsangebot zu realisieren, dass sich an den Bedürfnissen der Eltern orientiere. Praktisch könne dies in Grevenbroich durch eine "Kooperation von Schulen und der Jugendkunstschule (Juks)" erreicht werden.

Eine weitere Forderung für ein "Familienfreundliches Grevenbroich" sieht der Stadtverbandsvorsitzender in einer besseren Beteiligung der Bürger bei politischen Entscheidungsprozessen. Als Instrument nannte Gerbrand die "Stadtteilkonferenzen", ähnlich den Bezirksausschüssen in der Rhein-Kreis-Stadt Dormagen.

So könnten Probleme direkt aufgegriffen werden und "es könnte versucht werden, den Bürger möglichst früh einzubinden." Mit Blick auf die Kommunalwahl 2004 kündigte Horst Gerbrand an, "weiter einen aktiven Kurs verfolgen zu wollen: Uns ist es wichtig, zu Gestalten." So wollten die Sozialdemokraten zum Beispiel verstärkt Anträge in den Stadtrat und in die einzelnen Ausschüsse einbringen statt lediglich zu reagieren.

(NGZ)
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