Grevenbroich SPD sorgt sich um Ausbildungszentrum

Grevenbroich · Im Rahmen von Sparprogrammen wird bei RWE auch über die Zukunft der Ausbildung diskutiert. Das ruft jetzt die SPD auf den Plan. Sie appellierte an den Energiekonzern, die Lehrwerkstatt in Gustorf nicht in Frage zu stellen.

 In Gustorf werden junge Leute für das Berufsleben fit gemacht. Zurzeit werden am Langer Weg rund 130 junge Leute ausgebildet. Am 1. August kommen 38 neue Azubis hinzu.

In Gustorf werden junge Leute für das Berufsleben fit gemacht. Zurzeit werden am Langer Weg rund 130 junge Leute ausgebildet. Am 1. August kommen 38 neue Azubis hinzu.

Foto: MR

Die SPD befürchtet, dass RWE künftig auf das Ausbildungszentrum am Langer Weg in Gustorf verzichten könnte. Der Landtagsabgeordnete Rainer Thiel appellierte jetzt an den Konzern, die in der Nähe des Kraftwerks Frimmersdorf gelegene Lehrwerkstatt zu erhalten: "Dieser Standort darf weder verlagert noch in seinem Angebot reduziert werden", sagte Thiel gestern im Gespräch gegenüber unserer Zeitung: "Er ist von erheblicher Bedeutung für unsere Region."

Das Zentrum am Langer Weg zählt zu insgesamt vier Lehrwerkstätten, die RWE im Rheinischen Revier betreibt. In Gustorf werden Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker sowie Industrie-, Konstruktions- und Zerspanungsmechaniker für ihren Einsatz in den Kraftwerken Frimmersdorf und Neurath sowie im Tagebau Garzweiler fit gemacht. Zurzeit werden dort rund 130 junge Leute ausgebildet, ab dem 1. August kommen 38 neue Azubis hinzu.

"Dieses Angebot muss erhalten bleiben", meint Rainer Thiel. Er sagt dies vor dem Hintergrund laufender Sparprogramme des Energiekonzerns, in deren Rahmen auch über die Zukunft der Ausbildung und der Lehrwerkstätten diskutiert wird. Nach NGZ-Informationen stehen die Überlegungen erst am Anfang, und längst ist noch nichts entschieden - doch Betriebsräte machen sich Sorgen. Sie haben das Thema auf die Tagesordnung eines Treffens mit Spartenleitern und Direktoren aus dem Unternehmen gesetzt, das am 19. Mai stattfinden wird. Vorab kam es jetzt auch bei einem Frühstück im Tagebau Garzweiler zustande, zu dem sich Vertreter der SPD mit Betriebsräten trafen.

"Wir zeigen uns besorgt über die Sparmaßnahmen, die insgesamt anstehen. RWE muss etwas für die Region tun, der Ausbildungsstandort muss erhalten bleiben", fasste Rainer Thiel die Position der Sozialdemokraten zusammen. Bürgermeisterkandidat Klaus Krützen, der ebenfalls an dem Gespräch teilnahm, stimmt dem zu. Sein Appell an RWE: "Am Standort Gustorf muss weiterhin über den eigenen Bedarf hinaus ausgebildet werden. Das Zentrum ist ein wichtiger Baustein für die Ausbildung Grevenbroicher Schüler. Für die Stadt hätte eine Aufgabe schlimme Folgen."

Wie André Bauguitte, Sprecher von RWE Power, gestern auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, werde die Ausbildung junger Leute auch in Zukunft "einen hohen Stellenwert" innerhalb des Unternehmens einnehmen. Revierweit seien derzeit rund 800 RWE-Azubis beschäftigt, bei Power seien es alleine rund 600. "In Gustorf wird für die Kraftwerke sowie für den Tagebau ausgebildet. Für diese Standorte ist auch weiterhin der Ausbildungsbedarf gegeben", sagte Bauguitte. Zu laufenden Spardiskussionen wollte sich der Unternehmenssprecher gestern nicht äußern.

(NGZ)
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