Grevenbroich SPD schlägt Demografie-Kommission vor

Grevenbroich · Die Stadtverwaltung soll eine politisch besetzte Kommission zum demografischen Wandel einberufen. Das fordert die SPD in einem Antrag für die heutige Ratssitzung. In diesem Gremium sollen Zukunftsstrategien für Grevenbroich entwickelt werden. "Die Stadt hat im vergangenen Jahr 30 000 Euro für einen Demografiebericht ausgegeben, jetzt müssen Taten folgen", erklärt SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Gerbrand.

Die Zahl der Grevenbroicher sinkt, und der Altersdurchschnitt steigt — das sind Erkenntnisse des Demografieberichts. "Diese Entwicklung wird sich auf alle städtischen Infrastrukturen auswirken", sagt Gerbrand: "Etwa auf Kindergärten, Schulen, Sportanlagen, Kultureinrichtungen, Feuerwehr und Altenversorgung." Dafür müssten konkrete Lösungs- und Handlungsansätze erarbeitet werden.

Ein weiteres Thema, dem sich die Demografie-Kommission widmen soll: "In den nächsten Jahren macht jeder Stadtteil einen Alterungsprozess durch, wir werden in Zukunft viele leerstehende Wohnungen in den Dörfern haben", erklärt Gerbrand. Vor diesem Hintergrund müsse schon jetzt darauf geachtet werden, dass nicht jede Freifläche im Stadtgebiet zugebaut wird. "Vielmehr muss ein besonderes Augenmerk auf die Sanierung und den altersgerechten Umbau vorhandener Gebäude gelegt werden", meint der Fraktionsvorsitzende.

Ein zusätzliches Handlungsfeld für die Kommission sieht Horst Gerbrand im Öffentlichen Personennahverkehr. "Künftig werden Busse und Bahnen mit weniger Fahrgästen auskommen müssen, was sich auf die Fahrpreise auswirken wird. Hier muss frühzeitig steuernd eingegriffen werden", meint er. Zudem werde die Nahversorgung in den Stadtteilen immer wichtiger. "Wir müssen vorbeugen, dass ältere Menschen nicht aus den Dörfern in das Stadtzentrum abwandern. Sie sollen möglichst in ihren gewohnten Strukturen verbleiben", betont Horst Gerbrand. Mobile Liefer- und Serviceangebote würden künftig ebenso wichtig sein wie der Supermarkt vor Ort.

Der Rat trifft sich heute im Bernardussaal. Der öffentliche Teil der Sitzung beginnt um 18 Uhr.

(wilp)
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