Grevenbroich SPD-Kritik: Monteure auf engstem Wohnraum

Grevenbroich · Immer häufiger werden Mietwohnungen im Bahnhofsviertel genutzt, um Monteure zu beherbergen. Das beklagte die SPD am Donnerstag im Stadtrat. Der Grund für die Stellungnahme: "Die dort untergebrachten Monteure leben oft mit mehreren Personen auf zum Teil engsten Raum, sie schlafen in Stockbetten", erklärte Vorsitzender Horst Gerbrand.

Nach Informationen der SPD sei dies bereits in sechs Mietshäusern an der Bahn- und in drei weiteren Gebäuden an der Rheydter Straße der Fall. "In einigen Wohnungen werden neue Wände eingezogen, damit eine noch größere Zahl von Monteuren aus dem Ausland untergebracht werden kann", betonte Gerbrand. Nach seiner Ansicht müssten Kontrollen vorgenommen werden, um sicherzustellen, ob dort die notwendigen Sozialstandards eingehalten werden. "Ich denke, dass die Eigentümer in diesen Häusern einen schnellen Euro machen wollen und ihren Wohnraum in extrem hohen Maße vermieten. Da stellt sich vor allem auch die Frage, ob die Monteure dort noch menschenwürdig untergebracht werden", betonte Gerbrand.

Die SPD-Fraktion forderte die Stadt zu einer zeitnahen Stellungnahme auf. Sie will wissen: Welche Standards müssen bei Wohnungen, die für eine größere Zahl von Arbeitern auf Montage bestimmt sind, eingehalten werden? Muss diese Nutzung bei der Stadt angezeigt und genehmigt werden? Und: Werden schon Kontrollen vorgenommen?

Wie Rathaussprecher Andreas Sterken auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, seien Monteurs-Wohnungen keine Beherbergungsbetriebe, die genehmigungspflichtig seien. Auch bauaufsichtsrechtlich habe die Stadt kaum eine Handhabe: "Es sei denn, es würde ein eklatanter Fall vorliegen, der die öffentliche Ordnung gefährden würde."

(wilp)
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