Wahl beim Stadtverband Grevenbroich Daniel Kober ist neuer Chef des SPD-Stadtverbands

Grevenbroich · Der 29-Jährige wurde am Dienstagabend mehrheitlich zum Vorsitzenden des Stadtverbands gewählt. Bei der Versammlung ging es auch um die Bundestagswahl, Thema war zudem die Debatte um das Krankenhaus.

 Daniel Kober ist neuer Vorsitzender des SPD-Stadtverbands. 

Daniel Kober ist neuer Vorsitzender des SPD-Stadtverbands. 

Foto: Kandzorra, Christian

Der SPD-Stadtverband Grevenbroich hat einen neuen Vorsitzenden: Die Genossen haben den 29-jährigen Daniel Kober am Dienstagabend mehrheitlich zum Chef gewählt. 42 der 48 anwesenden Parteimitglieder stimmten für ihn. Damit löst Kober den Neurather Daniel Rinkert ab, der den Stadtverband parallel zu seiner Tätigkeit als SPD-Fraktionsvorsitzender für 22 Monate kommissarisch geleitet hatte.

Daniel Kober ist nicht neu im Vorstand der Stadt-SPD: In den vergangenen vier Jahren hatte er bereits als Vize auch mit Rinkert eng zusammengearbeitet, der für den Bundestag kandidiert. Kober stammt gebürtig aus Kasachstan und kam im Alter von drei Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er wuchs in Niedersachsen auf. Vor zehn Jahren kam er für eine Ausbildung zum Mechatroniker bei RWE nach Grevenbroich. Die Schlossstadt bezeichnet er als seine Heimat. Zuletzt studierte er Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspsychologie parallel zum Beruf. Wenige Stunden vor seiner Wahl an die Stadtverbands-Spitze bestand er seinen Bachelor.

Zu seinen Stellvertretern im SPD-Stadtverband wurden am Dienstag mit 40 Stimmen Mona Bergs und Martin Marquardt (37 Stimmen) gewählt. Vorschläge für andere Kandidaten wurden bei der Versammlung in der Alten Feuerwache nicht gemacht. Die Wahl des neuen Vorstands fällt in die Zeit des Bundestagswahlkampfs: Klar, dass sich die Mitglieder auch darauf einstimmten. Sie sollen weiter als Team auftreten. Zusammengerechnet zählt der Verband nach eigenen Angaben etwa 400 Mitglieder.

Bei der Versammlung sprach auch Bürgermeister Klaus Krützen zu seinen Parteikollegen und bedankte sich für die Unterstützung bei der Kommunalwahl 2020. Er stimmte die Genossen auf schwierige Aufgaben ein, die bis 2024 anstehen. Er nannte etwa den Sanierungsplan für den städtischen Haushalt. Krützen verteidigte in diesem Zusammenhang die Erhöhung der Grundsteuer B – eine Entscheidung, die er von anderen Fraktionen „populistisch torpediert“ sieht. Die Erhöhung des Hebesatzes ist umstritten, die Mehrheit im Rat hält sie aber für notwendig. Krützen sagte, dass alles daran gesetzt werde, eine weitere Erhöhung zu verhindern.

Der Rathaus-Chef äußerte sich auch zur Debatte um die Zukunft des Krankenhauses, sprach unter anderem von einer „fehlgeleiteten Geschäftspolitik“ der Vergangenheit, deren Folgen nicht auf dem Rücken des Krankenhaus-Standorts Grevenbroich ausgetragen werden dürften. Und Krützen betonte, dass man Schließungsplänen in Grevenbroich nicht zustimmen werde; dass das letzte Wort noch nicht gesprochen sei.

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