Grevenbroich Sparkasse: Kooperation mit Bauverein kommt nicht zustande

Grevenbroich · Neubaupläne für eine Filiale an der Richard-Wagner-Straße in Elsen sind geplatzt. Die Wohnungsgenossenschaft ist enttäuscht.

Der Bauverein muss umdenken: Die geplante Kooperation mit der Sparkasse Neuss an der Richard-Wagner-Straße kommt nicht zustande. "Aufsichtsrat und Vorstand haben sich enttäuscht gezeigt, was den Umgang der Sparkasse mit dem Bauverein angeht", sagte Vorstand Michael Nowack nach Anfrage unserer Redaktion.

Der Bauverein plante in Elsen einen dreigeschossigen Komplex mit rund 30 Wohnungen und mit neuen Filial-Räumen - für die Sparkasse als Mieter. Das gesamte Gebäude sollte sich über mehrere Grundstücke erstrecken, dabei sollte das Sparkassen-Grundstück mit der heutigen Filiale einbezogen werden. "Der Neubau hätte zu einer weiteren Aufwertung von Elsen und Orken beigetragen. Und die Sparkasse wäre bei dem Projekt in den Vordergrund getreten", sagt Nowack.

Am Mittwoch erfuhr der Aufsichtsrat, dass das Geldinstitut das Vorhaben zu den Akten gelegt hat - für die Wohnungsgenossenschaft kam das unerwartet, wie Nowack erklärt. "Wir haben 7,5 Millionen Euro für das Projekt eingeplant, es sind bereits 30.000 Euro an Planungs- und Genehmigungskosten angefallen", sagt er.

Zwei Jahre lang sei geplant worden. Im Dezember 2015 habe ein Sparkassen-Vorstandsmitglied mitgeteilt, "dass der Verwaltungsrat dem Verkauf des Hauses mit der Filiale an den Bauverein zugestimmt habe", berichtet Nowack. Der für September anberaumte Notarvertrag sei aber wegen Umstrukturierungen beim Geldinstitut verschoben worden. Im Januar habe es einen Besichtigungstermin in Jüchen gegeben. Dort steht im Juli die Wiedereröffnung der Filiale in neuen, gemieteten Räumen an - ein Vorbild für das Projekt in Elsen, das nun nicht verwirklicht wird. "Der Grundstücksverkauf kommt nicht zustande", berichtet Nowack.

Beim Geldinstitut in Neuss erklärt Sprecher Stephan Meiser: "Wir können die Sichtweise des Grevenbroicher Bauvereins verstehen, und wir bedauern, dass es nicht zu einer Kooperation dort kommt. Wir hätten das Projekt gern verwirklicht, doch das Denkmodell, das wir gehabt haben, ist letztlich wirtschaftlich nicht darstellbar." Im Laufe des Planungsprozesses hätten sich bei den Berechnungen neue Erkenntnisse ergeben. Eine Herausforderung sei eine provisorische Filiale für die Zeit der Bauarbeiten gewesen.

Wie geht es nun weiter? Die Sparkassen-Filiale bleibt in den bisherigen Räumen. "Und wir werden in Elsen weiterhin eine persönliche Beratung anbieten", betont Meiser. "Wir überlegen, wie wir die Filiale weiterentwickeln."

Anfang 2017 waren die Filialen in Gustorf und Neukirchen in Selbstbedienungsstellen umgewandelt worden, für Elsen ist dies laut Sparkasse nicht vorgesehen. Neu geplant wird auch beim Bauverein: "Wir überlegen, wie wir Ersatzbauten ohne das Sparkassen-Grundstück schaffen können", sagt Nowack. Die für den Bau eingeplanten Millionen sollen nun "in anderen Stadtteilen" investiert werden.

(NGZ)
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