Grevenbroich So wertvoll ist der Müll

Grevenbroich · Allein an Hausmüll kommen in Grevenbroich jährlich mehr als 14 000 Tonnen zusammen. Die NGZ zeigt, was mitden weggeworfenen Dingen geschieht und wie sie aufbereitet werden. Vieles lässt sich wiederverwerten.

 In Grevenbroich fallen 14 000 Tonnen Müll pro Jahr an. Manche Abfälle, etwa aus alten PCs, sind aber noch wertvoll.

In Grevenbroich fallen 14 000 Tonnen Müll pro Jahr an. Manche Abfälle, etwa aus alten PCs, sind aber noch wertvoll.

Foto: L. Berns

Er ist nicht schön, man braucht ihn nicht, und mitunter stinkt er elendig: Müll. Doch er ist auch ein ganz schönes Geschäft. Alte Computer zum Beispiel: Eine Tonne alter Computerplatinen kann bis zu 100 Gramm Palladium, 250 Gramm Gold und ein Kilogramm Silber enthalten. Da kommt, bei der entsprechenden Masse und sorgfältigem Recycling, ein erkleckliches Sümmchen zusammen — vom Umweltaspekt ganz zu schweigen. Doch wie viel Müll sammelt sich pro Jahr in Grevenbroich an? Und was geschieht mit all dem weggeworfenen Zeug, von der leeren Milchtüte bis zur elektrischen Zahnbürste? Die NGZ liefert die Antworten. Die Menge

In den privaten Haushalten fallen in Grevenbroich pro Jahr mehr als 14 000 Tonnen Hausmüll an. Das entspricht dem Gewicht von mehr als sechs Millionen Ein-Cent-Münzen. Kreisweit sind es rund 230 000 Tonnen Hausmüll. Das entspricht exakt der Menge an Erdbeeren, die jährlich in Deutschland verputzt werden. Ein riesiger Haufen, der rund 23 Mal schwerer ist als der Eiffelturm. Dessen Gesamtgewicht liegt bei 10 100 Tonnen. Kompost und anderes

Die Masse der kompostierbaren Abfälle beträgt jährlich rund 9530 Tonnen. Ein ganz schöner Batzen — und die zweitgrößte Menge der in Grevenbroich anfallenden Abfälle. Danach kommen Altpapier (5140 Tonnen), Sperrmüll (2340 Tonnen) und Elektro-Schrott (183 Tonnen). Mülldeponie

Der Restabfall aus der grauen Tonne sowie der Sperrmüll gelangen in die Wertstoffsortier- und Abfallbehandlungsanlage (WSAA) auf der Deponie Neuss. Hier werden die stofflich und energetisch noch verwertbaren Bestandteile abgetrennt. Das sind zum Beispiel Metalle (stoffliche Verwertung) und Kunststoffe (energetische Verwertung). Sie machen etwa ein Viertel der Menge aus. Was nicht mehr verwertet werden kann, geht in die Müllverbrennung. Verwertbare Stoffe

In der WSAA aussortierte Kunststoffe eignen sich zum Beispiel für industrielle Verbrennungsprozesse. "In Kraftwerken können sie fossile Brennstoffe ersetzen", erklärt Kreisumweltdezernent Karsten Mankowsky. Ebenfalls nützlich sind Bioabfälle. Sie werden in die Kompostierungsanlage Korschenbroich gebracht. Dort wird aus ihnen Kompost hergestellt. Elektro-Schrott

Er wird in fünf Kategorien unterteilt. Volle Container werden dem "Elektronik-Altgeräte-Register" gemeldet. Dabei handelt es sich um eine von den Produktherstellern gegründete Stiftung, die über einen Verteilungsschlüssel die Entsorgung des E-Schrotts regelt. Die Geräte werden geprüft, von Schadstoffen befreit und geschreddert. Die Einzelteile werden sortiert und für die Wiederverwertung aufbereitet.

(NGZ)
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