Grevenbroich So viel ist Grevenbroich wert

Grevenbroich · Das Minus von 31,7 Millionen Euro für das kommende Haushaltsjahr zeigt: Die Stadt muss dringend sparen. Im Haushaltsentwurf spielt das Eigenkapital eine zentrale Rolle – und damit das Vermögen in städtischem Besitz.

Grevenbroich: So viel ist Grevenbroich wert
Foto: reuter, michael

Das Minus von 31,7 Millionen Euro für das kommende Haushaltsjahr zeigt: Die Stadt muss dringend sparen. Im Haushaltsentwurf spielt das Eigenkapital eine zentrale Rolle — und damit das Vermögen in städtischem Besitz.

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Als Kämmerin Monika Stirken-Hohmann kürzlich den Haushaltsentwurf für 2013 vorstellte, wirkten die Zahlen wie ein Keulenschlag: Im Etat-Entwurf für das kommende Jahr klafft ein Loch von 31,7 Millionen Euro — 8,1 Millionen Euro mehr als ursprünglich prognostiziert. Bürgermeisterin Ursula Kwasny sprach von "bitteren Wahrheiten", die das Zahlenwerk klipp und klar darlege. Aber es enthält viele weitere interessante Zahlen über die Schlossstadt, über deren Vermögen und den Wert der Gebäude — das Eigenkapital.

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Seit 2009 das Neue Kommunale Finanzmanagement eingeführt wurde, rechnen die Städte und Gemeinden wie Kaufleute: Sie stellen Erträge und Aufwendungen, Aktiva und Passiva gegenüber. Die Basis bildet die Bewertung jedes einzelnen Vermögensgegenstandes der Stadt. Stadtsprecher Andreas Sterken stellt zur Einordnung jedoch klar: "Es handelt sich um reine Buchwerte, also Bilanzwerte beziehungsweise Anlagevermögen und nicht um Marktpreise." Zudem müsse bei Gebäuden wie zum Beispiel dem Alten Schloss der ideelle Wert für die Stadt einbezogen werden. "Er lässt sich nicht beziffern", meint Sterken. Die NGZ stellt wichtige Posten im Eigenkapital der Stadt und ihren Wert vor:

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Besondere Gebäude Ursula Kwasny bezeichnet das Alte Schloss gerne als "Keimzelle der Stadt Grevenbroich". Der Buchwert samt Gaststätte beträgt rund 1,75 Millionen Euro. Damit liegt das Schloss vor der Sportanlage Gustorf, die mit Großsporthalle auf knapp 1,3 Millionen Euro beziffert wird. Bescheidener nehmen sich dagegen die Villa Erckens (778 000 Euro), Haus Hartmann (703 000 Euro) sowie die Villa Krüppel (331 000 Euro) aus.

Alle bebauten Grundstücke in städtischem Besitz werden zusammen mit einem Buchwert von 149,1 Millionen Euro geführt. Den dicksten Batzen machen die Schulen (106,3 Millionen Euro) sowie die Kinder- und Jugendeinrichtungen (10,4 Millionen Euro) aus.

Grünflächen Der Wert beträgt insgesamt 41,4 Millionen Euro. Neben dem Grundstück sind darin auch Posten wie zum Beispiel die Bepflanzung oder Parkbänke enthalten. Das ehemalige Landesgartenschaugelände wird mit rund 5,1 Millionen Euro geführt. Alle Werte wurden im Zuge der Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements zum Stichtag 31. Dezember 2009 erhoben.

Stadttöchter Die Beteiligungen an Unternehmen wie Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG), Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich (WGV) und Gas- und Wasserwerk (GWG) betragen 25,9 Millionen Euro. Hinzugerechnet wird Sondervermögen (Eigenbetrieb Abwasseranlagen) von 12,3 Millionen Euro.

(NGZ/ac)
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