Grevenbroich Sicher fahren im Herbst

Grevenbroich · Nasse Blätter auf der Fahrbahn, Nebel und frühe Dunkelheit: Der Herbst bringt etliche Tücken mit sich. Thomas Eilers, Cheftrainer im ADAC-Fahrsicherheitszentrum, erklärt, wie Autofahrer sicher durch die Jahreszeit kommen.

ADAC-Crashtest mit Wildtieren
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Es ist noch dunkel, Nebelschwaden wabern über der Straße, plötzlich ist im Lichtkegel schemenhaft etwas großes Vierbeiniges auf der Fahrbahn zu erkennen — ein Reh oder Wildschwein. Mit der dunklen Jahreszeit steigt die Gefahr von Wildunfällen, auch weil die Dämmerung bereits während des Berufsverkehrs einsetzt. Das ist aber nicht die einzige Gefahr, der Autofahrer im Herbst begegnen können. Was alles zu beachten ist, erklärt Thomas Eilers, der 45-Jährige ist Cheftrainer im ADAC-Fahrsicherheitszentrum bei Gustorf. Jedes Jahr üben dort rund 20 000 Autofahrer, was in brenzligen Situationen zu tun ist.

Vor der Fahrt: Die Wischwasseranlage sollte aufgefüllt sein, die Scheibenwischer bei Bedarf ausgewechselt "und die Scheiben auch von innen gereinigt werden, um klare Sicht zu haben", sagt Thomas Eilers. "Und natürlich muss die Beleuchtung am Auto funktionieren."

Reifen Ein Tipp des Fachmanns: "Vielleicht schon jetzt die Winterreifen aufziehen. Die haben auch bei schmierig nassen Straßen besseren Grip als Sommerreifen". Nach einer Umfrage verzichten zwölf Prozent der Autofahrer in Deutschland — fünf Millionen — in dieser Wintersaison auf Winterreifen, riskieren Bußgelder. Wichtig ist auch ein Blick aufs Profil, "Die besseren Reifen sollten immer auf die Hinterräder", so Eilers.

Fahrweise Autofahrer müssen im Herbst mit Nebel und plötzlich verschmierter Straße rechnen, zu "vorsichtiger Fahrweise" rät Eilers. Und das Abblendlicht sollte nicht erst im Dunkeln angeschaltet werden.

Wildwechsel Verkehrsschilder, die vor Wildwechsel warnen, "stehen nicht umsonst, sie sollten auf jeden Fall beachtet werden", sagt Eilers, "Autofahrer sollten bremsbereit sein, auch mal nach links und rechts in die Felder schauen". Das Fernlicht sollte in solchen Bereichen ausgeschaltet sein, um die Blendgefahr für die Tiere zu verringern. Und was ist zu tun, wenn dann plötzlich ein 60 Kilogramm schwerer Keiler auf der Fahrbahn auftaucht und stehen bleibt? "Dann ist eine Vollbremsung angesagt. Wer ausweicht, geht das Risiko ein, in den Gegenverkehr zu geraten oder mit dem Auto gegen einen Baum zu prallen", sagt der Trainer. Im Oktober und November vergangenen Jahres ereigneten sich im Stadtgebiet Grevenbroich laut Polizeisprecher Hans-Willi Arnold zehn Wildunfälle. Zwei Menschen wurden dabei verletzt.

Blätter Wenn auf glitschigen Blättern gebremst werden muss, "verdoppelt sich der Bremsweg, "ausreichend Abstand zum Vordermann ist also wichtig", sagt Eilers. Gerät der Wagen etwa auf glitschiger Straße bei mehr als Tempo 30 ins Schleudern, dann rät er "Kurz und hart bremsen. Wenn das Auto so nicht stabilisiert wird, voll auf die Bremse treten — bis zum Stillstand."

(NGZ)
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