Grevenbroich Sebastianer erhalten alte BSV-Fahne für die Nachwelt

Grevenbroich · Bis zum vergangenen Jahr wurde die alte Fahne des Bürgerschützenvereins (Foto) noch bei den Umzügen der Neuenhausener Bruderschaft durch den Ort getragen. Nun ist sie zu einer Art Museumsstück geworden: Die Bruderschaft hat das Banner aus dem Verkehr gezogen, um es der Nachwelt zu erhalten. Die Fahne kann nun hinter Glas im Schützenhaus an der Bruchstraße betrachtet werden.

Grevenbroich: Sebastianer erhalten alte BSV-Fahne für die Nachwelt
Foto: BSV

1928 gab es etliche Vereine in Neuenhausen, die sich um die Gunst der Einwohner bewarben. Neben der Bruderschaft von 1668 war der "Hauptkonkurrent" der 1925 gegründete Bürgerschützenverein (BSV). Da beide dem Schützenfest nicht abgeneigt waren, wurden Verhandlungen mit dem Ziel geführt, dieses nicht in edlem Wettstreit, sondern in trauer Gemeinsamkeit zu feiern. 1932 kam es schließlich zur Fusion unter dem Namen St. Sebastianus-Schützenbruderschaft.

"Die Regimentsfahne des Bürgerschützenvereins wurde damals in die Obhut der Bruderschaft übertragen und verblieb seitdem dort als Symbol für den Zusammenschluss der beiden Vereine", sagt Christoph Heyer, Geschäftsführer der Sebastianer. Die BSV-Fahne ging bereits vor vielen Jahrzehnten an den Jägerzug "Deutsche Eiche", der 1937 aus der Taufe gehoben wurde. In den 90er Jahren wurde sie sogar mit der Regimentsfahne der Bruderschaft gleichgestellt.

"Da die alte BSV-Fahne über viele Jahre bei jedem Wetter präsentiert wurde, stellte sich 2015 die Frage, ob eine Restaurierung von Nöten sei", berichtet Christoph Heyer. Eine Prüfung ergab allerdings, dass eine solche Aktion sehr aufwendig gewesen wäre - und zudem recht teuer. "Nach einem Gespräch mit dem Jägerzug ,Deutsche Eiche' und dem Vorstand der Bruderschaft einigten sich beide Seiten schweren Herzens darauf, dass eine Restaurierung nicht finanziert werden könnte", sagt der Geschäftsführer.

Die Alternative: Für die Fahne wurde ein Schaukasten mit hochwertiger Rahmung und Museumsglas angefertigt, der nun im Schützenhaus zu sehen ist. "Damit steht dem Erhalt dieses kostbaren Erinnerungsstückes nichts mehr im Wege", berichtet Christoph Heyer.

Auf die gleiche Art und Weise wird bereits die alte Regimentsfahne der Bruderschaft erhalten.

(wilp)
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