Grevenbroich Schutz für Obdachlose an kalten Wintertagen

Grevenbroich · Ehrenamtler-Initiativen und die Caritas kümmern sich um Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben.

Die Stadt sieht sich mit ihren Hilfsangeboten für obdachlose Menschen gut für den kommenden Winter gerüstet. Mit den Einrichtungen unterschiedlicher Träger und des bürgerlichen Engagements sei sichergestellt, "dass wir den Menschen auf der Straße in der kalten Jahreszeit umfassend helfen können", sagt Bürgermeister Klaus Krützen. Offiziell sind es zehn bis 15 Menschen, die - bevor sie wohnungslos wurden - in Grevenbroich ihren Erstwohnsitz hatten und damit jetzt Anspruch auf Unterbringung haben.

"Keiner muss frieren", sagt der Bürgermeister mit Blick auf die Unterbringung in der Obdachlosenunterkunft am Rittergut in Noithausen. Die in sozialen Netzwerken geführte Debatte, die für Flüchtlinge genutzten Zelte für Wohnungslose zu öffnen, nennt er nicht zielführend. "Die Zelte wurden vor zwei Jahren vom Land bewilligt - mit dem Status, von Flüchtlingen genutzt zu werden", erinnert Krützen.

Damit niemand durchs Hilfenetz rutscht, kümmern sich auch die im Oktober 2015 gegründete Initiative "Grevenbroich packt an. Warm durch die Nacht" oder die "Tafel" - nicht nur mit Betten, sondern mit Sachspenden wie Lebensmitteln. Wichtigste Anlaufstelle ist die Caritas an der Bergheimer Straße. "Wir sind relativ bekannt", sagt Mitarbeiter Jürgen Mauke. Montags bis Freitag von 8 bis 14 Uhr ist die "offene Sprechstunde". Sinken die Temperaturen, gibt es wichtige Hilfsmittelwie Isolationsmatten, Schlafsäcke und wärmende Garderobe aus dem Caritas-Warenhaus.

Niederschwellig ist das Angebot, warmes Mittagsessen gehört ebenso dazu wie die Möglichkeit, einen Tee zu trinken, Wäsche zu waschen und zu trocknen. Allerdings sei die Zahl der Bedürftigen "höher als der harte Kern" von zehn bis 15 Obdachlosen. "Wir haben bei der Caritas etwa 100 Postadressen", das sind Menschen in prekären Verhältnissen: Sie leben nicht in eigener Wohnung und nicht auf der Straße, sondern sind bei Freunden untergeschlüpft. "Sie werden auch von uns betreut", sagt Jürgen Mauke.

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