Schule in Grevenbroich Für zweieinhalb Minuten wird das Erasmus-Gymnasium zum Film-Star

Grevenbroich · Was tun, wenn die Corona-Pandemie den klassischen „Tag der offenen Tür“ unmöglich macht? Das Erasmus-Gymnasium hat sich entschlossen, die Schule per Videoclip zu präsentieren.

In diesem Film ist die Schule der Star: Das Erasmus-Gymnasium stellt sich auf der frisch renovierten Webseite zweieinhalb Minuten lang in einem Imagefilm vor. Zwei Tage lang wurde Anfang November in der Schule gedreht - zwischen Mensa, Turnhalle, Klassenraum, Kunstsaal und Foyer zeigt sich das Bildungsinstitut mit 150 Jahre alter Geschichte. Die Zielgruppe sind Schüler, sagt der Mann, der den Film von der ersten Idee bis zur Endabnahme vorangetrieben hat: Frank Vogelsang, Geschäftsführer der Voon- Werbeagentur mit Zentrale in Grevenbroich und Zweitsitz in Mannheim.

Vogelsang hatte die schärfsten Kritiker seiner Arbeit im Wohnzimmer sitzen: „Meine beiden Kinder lernen am Erasmus-Gymnasium.“ Dort musste in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie der „Tag der offenen Tür“ komplett angesagt werden. Er bietet normalerweise dem Gymnasium die Gelegenheit, sich angehenden Fünftklässlern ausführlich vorzustellen.

Da 2020 dieser klassische Weg versperrt war, entstand die Idee, an anderer Stelle die Kommunikation zu verstärken. Der Schulfilm ist da nur ein Baustein, wie Schulleiter Michael Collel sagt: „Wir wollten die wichtigsten Bausteine des Lebens und Lernens an unserer Schule auf kurzweilige, unterhaltende Weise transportieren. Potenzielle Schüler sollten authentisch und emotional angesprochen werden. Die Eltern natürlich auch. Eine schwierige Gratwanderung – aber wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und haben schon viel Zuspruch von Schülern, Eltern und aus dem Kollegium für den Film erhalten.“

Damit ein kompletter Schulalltag in ein kurzweiliges Video hineinpasst, bauen Zeitraffer-Sequenzen die Brücken zwischen den einzelnen Stationen. Ob Kunstprojekt oder offene Flamme im Physikunterricht: Selbst für ältere Zuschauer schafft der Film einen Feuerzangenbowle-Moment: Irgendwie möchte man nochmal zur Schule gehen.

„Nachdem der Film ohne Änderungen abgenommen worden war, haben wir auf unserer Facebookseite über das Projekt berichtet“, erzählt Voon-Geschäftsführer Vogelsang. Daraus sei der bislang erfolgreichste Post des Jahres 2020 geworden: Binnen kurzer Zeit wurde der Erasmus-Film 2500 Mal aufgerufen und 31 Mal geteilt.

Selbst die allgegenwärtige Mund-Nase-Bedeckung dieser Tage wurde nicht zum Problem. Denn alle Schüler und Lehrer tragen den Schutz wie selbstverständlich.

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