Grevenbroich Schul-Turnhallen: Bei 199 Gästen ist Schluss

Grevenbroich · Aus Brandschutzgründen legt die Stadtverwaltung ein Besucher-Limit fest. Das führt mitunter zu Problemen bei den Einschulungsfeiern.

 Leiterin Ruth Hennen in der Turnhalle der Erich-Kästner-Grundschule. Wie andere Hallen, darf auch die Elsener nur mit 199 Personen belegt werden.

Leiterin Ruth Hennen in der Turnhalle der Erich-Kästner-Grundschule. Wie andere Hallen, darf auch die Elsener nur mit 199 Personen belegt werden.

Foto: L. Berns

Morgen muss es sonniges, zumindest aber trockenes Wetter geben. Darauf hofft Ruth Hennen, die Leiterin der Erich-Kästner-Grundschule in Elsen. Sollte es aber regnen, müsste der erste Schultag für die "i-Dötzchen" vom Schulhof in die Turnhalle verlegt werden. Und das wäre ein Problem: Denn dort dürfen nicht alle Gäste der Einschulungsfeier hinein - einige müssten draußen bleiben. Das hat die Stadtverwaltung aus Sicherheitsgründen so festgelegt.

Im Frühjahr gab es reichlich Wirbel um die 14 Turnhallen der Grevenbroicher Grundschulen. Als bekannt wurde, dass die Gebäude künftig nur noch für den Sport genutzt werden sollten, gingen viele Schulleiter auf die Barrikaden. Sie fürchteten um die Zukunft ihrer Theater- und Musikveranstaltungen, aber auch um Einschulungs- und Entlassfeiern. Die Stadtverwaltung ist ihnen mittlerweile entgegen gekommen. Die Hallen stehen unter einer Voraussetzung weiterhin zur Verfügung: Mehr als 199 Personen dürfen dort nicht hinein. Sonst müssten aufwendige Brandschutzauflagen erfüllt werden.

"Glücklich sind wir zwar nicht darüber - aber wir können froh sein, uns wenigstens für die Einschulfeier in der Halle aufhalten zu dürfen", sagt Ruth Hennen. Dennoch hat die Rektorin die morgige Veranstaltung auf den Schulhof verlegt, um allen Eltern die Gelegenheit zu bieten, dabei sein zu können. "Sollte es regnen, müssten wir mitsamt Schulorchester in die Halle ausweichen. Dann könnte jedes Kind nur einen Erwachsenen als Gast mitbringen, sonst würden es mehr als 199 Personen sein", schildert Hennen.

An der Entlassfeier vor den Sommerferien hätten die Eltern und Großeltern der Viertklässler schon nicht teilnehmen können - lediglich die Kinder und die Vertreter der Klassenpflegschaft. "Das haben viele Mütter und Väter bedauert", berichtet Hennen. Als alternatives Angebot habe die Schule einen Abschlussgottesdienst veranstaltet und die zusätzliche Entlassfeier in die Kirche verlegt. "Das wurde ausgesprochen gut angenommen", meint die Schulleiterin.

Ein anderes Beispiel: In Gustorf werden die "i-Dötzchen" ausweichen müssen, da die Aula der Grundschule "Erftaue", die gleichzeitig als Gymnastikraum genutzt wird, zu klein ist. "Wir werden unsere Einschulungsfeier in der Dreifachturnhalle am Torfstecher Weg veranstalten", erklärt Leiterin Erika Voets: "Diese Halle kann nahezu uneingeschränkt genutzt werden." In der Grundschule Neuenhausen, die kommissarisch von Voets geleitet wird, ergibt sich dieses Problem nicht: 24 i-Dötzchen lassen sich mitsamt Familien gut in der Turnhalle unterbringen.

Wie Rathaussprecher Andreas Sterken erklärt, wird die Stadt bei der Turnhallen-Regelung bleiben. Es wäre zu kostspielig, diese Gebäude brandschutztechnisch so umzurüsten, dass sie für größere Veranstaltungen genutzt werden können. Die Orkener "Grielächer" werden ihren Karneval künftig denn auch nicht mehr wie gewohnt in der Hans-Sachs-Turnhalle feiern können. Ihre nächste Sitzung müssen sie im Zelt veranstalten.

(NGZ)
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