Schützenfest in Grevenbroich Mundartmesse zum Höhepunkt des Gindorfer Broerfestes

Gindorf · Der erste Höhepunkt war der Festgottesdienst in der Pfarrkirche. Brudermeister Robert Hoppe hatte Predigt, Lesung, Fürbitten und Lieder auf Mundart umgetextet.

 Das Königspaar Markus und Brigitte Hebbering führten den Sonntagsumzug beim Schützefest in Gindorf an.

Das Königspaar Markus und Brigitte Hebbering führten den Sonntagsumzug beim Schützefest in Gindorf an.

Foto: Georg Salzburg(salz)

  Wo wird ausgelassener Schützenfest gefeiert, in Tirol oder in Gindorf? Die Königin Brigitte Hebbering muss es wissen – die 38-Jährige stammt aus Österreich, hat ihren Mann und König Markus (47) beim Après-Ski kennen- und lieben gelernt. „Schützenfeste sind bei uns in Tirol wesentlich kleiner“, sagt die Königin. Sie freut sich, dass ihre Eltern und ihr Bruder die 720 Kilometer lange Anreise nicht gescheut haben und keine Sekunde vom Schützenfest versäumen wollen.

Der erste Höhepunkt war der Festgottesdienst in der Pfarrkirche am späten Samstagnachmittag: Brudermeister Robert Hoppe hatte Predigt, Lesung, Fürbitten und Lieder auf Mundart umgetextet, Pfarrer Maik Schirpenbach und Präses Diakon Manfred Jansen kamen damit bestens zurecht. Eine Hauptrolle im Festgottesdienst spielte eine 60 Jahre alte Regimentsfahne. Sie war in einer Kempener Fahnenstickerei restauriert worden und wurde jetzt neu eingesegnet. Peter Vogel aus dem Regimentsfahnenzug trug das kostbare Stück. Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Gindorf 1671 hat rund 180 aktive Schützen. Mit Gastmarschierern aus dem Bezirksverband Grevenbroich, drei Tambourkorps sowie drei Musikkapellen waren es 350 Marschierer. Am Samstag konnte die Band „Popcorn“, die an allen Tagen im Festzelt zur guten Stimmung beiträgt, eine einstündige außerplanmäßige Pause einlegen: Für gut 60 Minuten übernahm nämlich die Kölsche Partyband „Karo Buben“ das Ruder: Stimmungshits wie „Cordula Grün“ waren schon von weitem zu hören. Vor allem das Königspaar hatte diese Extra-Einlage möglich gemacht.

Bereits am Freitag war ausgiebig in der Residenz gefeiert worden, die beiden Königskinder, sieben und zehn Jahre alt, hatten erstaunlich lange durchgehalten. Sie scheinen den Spaß am Feiern von ihren Eltern geerbt zu haben: „Wir waren schon auf etlichen anderen Schützenfesten und viele liegen noch vor uns, aber wir nehmen diese Termine sehr gerne wahr“, gab der König zu verstehen. Am Sonntag wurden Schützen geehrt: Markus Jungverdorben und Peter Berthold Göbbels sind seit 25 Jahren dabei, Elisabeth Hadig und Robert Hoppe seit 40 und Kathi Knobloch seit 50 Jahren. Über das Silberne Verdienstkreuz freuten sich Rolf Jungmann und Hans-Peter Jansen, Thomas Peters wurde mit dem Hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet und Jägermajor Peter Esser ist jetzt Träger des St. Sebastianus Ehrenkreuzes. Am Montag ab 15 Uhr stellt sich heraus, ob es einen Königsanwärter geben wird.

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