Grevenbroich Schützen lassen die Raucher nicht im Regen stehen

Grevenbroich · Die Neukirchener Schützen richten die erste Raucher-Zone an ihrem Festzelt ein. Andere Vereine verfahren ähnlich.

Rauchverbot in NRW - Das denken die Leser
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Foto: dapd, Nigel Treblin

In Neukirchen wird ab heute das erste größere Schützenfest im Stadtgebiet gefeiert, bei dem das neue Rauchverbot in den Festzelten greift. Präsident Bernhard Padberg und die Vorstandsmitglieder des 450 Mann starken Bürgerschützenvereins haben sich dafür ausgesprochen, niemanden fürs Qualmen nach draußen zu schicken. Das Zelt, in dem am Abend rund 1000 Besucher erwartet werden, wurde um einen Raucherbereich erweitert.

Die "Zigaretten-Zone" ist zu den Seiten hin offen, sie ist mit einer Plane gegen Regen geschützt und verfügt über einen separaten Notausgang. "Alles vorschriftsmäßig", sagt Bernhard Padberg, der jetzt darauf gespannt ist, wie dieses "Refugium" angenommen werden wird. Seine Sorge: Wenn es sich zu späterer Stunde an der Theke knubbelt, könnten sich viele Gäste auf eine schnelle Zigarette vor die Türe begeben, weil sie näher liegt als der Raucherbereich. "Da kann es zu einem Riesen-Run am Eingang kommen", erklärt Padberg.

Für die Kontrollen ist in Neukirchen das Personal von Zeltwirt Peter Barrawasser zuständig. Die Bedienung wird Uneinsichtige ermahnen und auf das Rauchverbot hinweisen. "Wenn uns aber jemand provozieren will, werden wir Gebrauch von unseren Hausrecht machen", sagt Bernhard Padberg. Dann heißt es: Raus aus dem Zelt. Bei Verstößen gegen das Rauchergesetz verhängt das Ordnungsamt der Stadt empfindliche Strafen: Raucher müssen mit einem Bußgeld von 1000 Euro rechnen, auf die Zeltwirte kommen sogar 2500 Euro zu. "Sollten letztere zahlen müssen, werden sie diese Bußgelder mit Sicherheit irgendwie auf die Vereine umlegen", befürchtet Bernhard Padberg.

Eine Raucher-Zone, wie sie in Neukirchen eingerichtet wurde, wird es in den nächsten Monaten wohl bei fast allen Schützenfesten in Grevenbroich geben. "Die Vereine verfahren hier nach dem gleichen Muster, um Rauchern die Gelegenheit zu bieten, auch bei Regenwetter eine Zigarette genießen zu können. Wo es möglich ist, werden solche Bereiche geschaffen", sagt Theo Lys, Vorsitzender der Präsidentenrunde, in denen sich Chefs der heimischen Bruderschaften, Schützenvereine und Kirmesgesellschaften regelmäßig treffen.

Das Raucherschutzgesetz in den Festzelten wird in dieser Saison für reichlich Gesprächsstoff sorgen, meint Bernhard Padberg: "Nächstes Jahr wird das kein Thema mehr sein — davon bin ich überzeugt."

(wilp)
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