Grevenbroich Schüler "stehen Kopf" - und helfen Flüchtlingen

Grevenbroich · Schüler des Pascal-Gymnasiums und das "Ferienabenteuer"-Team geben Asylbewerbern die Möglichkeit, im Verein Sport zu treiben.

 Balancierakt für Flüchtlinge: Pascal-Schüler ließen sich etwas einfallen, um Flüchtlinge in der Stadt zu unterstützen: 1470 Euro sammelten sie.

Balancierakt für Flüchtlinge: Pascal-Schüler ließen sich etwas einfallen, um Flüchtlinge in der Stadt zu unterstützen: 1470 Euro sammelten sie.

Foto: NGZ-Foto. l. berns

Pascal-Schüler standen Kopf - für einen guten Zweck. Die Gymnasiasten möchten Flüchtlingen ermöglichen, Sport in einem Verein zu treiben - und hatten sich eine besondere Handstand-Sponsoring-Aktion einfallen. Jetzt steht das Ergebnis fest: Immerhin 1470 Euro kamen zusammen.

Junge Menschen helfen Asylbewerbern - und hatten dabei auch noch Spaß: In der Turnhalle schwangen sich Schüler von einem Podest auf die Arme zweier Schulkameraden und ließen sich eine Strecke weit tragen. Eltern, Freunde und andere zahlten dafür. Insgesamt 560 Meter weit schleppten die Gymnasiasten ihre Mitschüler. Moderiert wurde die Aktion von Philipp Bolz, Jugendratssprecher und ehemaliger Pascal-Abiturient.

Die Schüler kooperieren bei ihrem Projekt mit dem "Ferienabenteuer"-Team - ein Zusammenschluss von Jugendlichen, die unter anderem Ferienfreizeiten organisieren und sich auch für Asylbewerber stark machen. "Im vergangenen Sommer hatten wir Kinder aus Flüchtlingsfamilien zur Ferienfreizeit eingeladen. Nun möchten wir dazu beitragen, dass jeder Flüchtling, der dies möchte, in einem Verein Sport machen kann. Das trägt zur Integration bei", erklärt Niklas-Max Thönneßen. Der 25 Jahre alte ehemalige Pascal-Schüler organisierte mit Julia Jendrny, beide machen im "Ferienabenteuer"-Team mit, sowie mit der Handstand-AG die Gemeinschaftsaktion im Gymnasium. Etwa neun Monate hatte die 13-köpfige Schülergruppe das Projekt mit den Lehrern Sebastian Nosek und Saskia Scholl vorbereitet.

Das Interesse bei den Asylbewerbern nach Sportmöglichkeiten ist laut Niklas-Max Thönneßen groß: "Viele Flüchtlinge sind in meinen Alter, kommen von der Uni und drohen in den Wohnheimen zu versauern. Sie möchten die Sprache lernen, Menschen kennenlernen." Und er sagt: "Da muss man helfen." Zwar können Vereinsmitgliedschaften auch über das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes finanziert werden, aber: "Wir möchten mit dem gespendeten Geld weitere Vereinsmitgliedschaften ermöglichen", so Thönneßen. Zudem geht es nicht nur um Plätze in Sportvereinen. "Wir wollen den Transfer von den Heimen zu den Sportstätten organisieren und den den Kauf der nötigen Sportkleidung unterstützen", sagt er.

Mehrere Vereine haben laut dem Gymnasium ihre Unterstützung angekündigt - der TV Orken und der VSC Grevenbroich stellten kostenlose Plätze bereit, luden Menschen aus Flüchtlingsunterkünften ein, an Angeboten teilzunehmen. Auch der TK Grevenbroich und die SG Neukirchen-Hülchrath helfen.

Das "Ferienabenteuer"-Team hat bereits ein weiteres Sportprojekt im Blick: "Bei Besuchen in Wohnheimen haben wir erfahren, dass viele Flüchtlinge sehr gern Fußball spielen möchten", schildert Thönneßen. Nun sollen Spielmöglichkeiten organisiert werden. "Wir suchen dafür jetzt einen Platz." Im Herbst hatte das Team bereits Kleidung, Spielzeug und Haushaltsgegenstände für Flüchtlinge gesammelt.

(NGZ)
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