Grevenbroich Schüler-Fragen im Stadtrat

Grevenbroich · Gestern gaben Lehrer und Jugendliche der Martin-Luther-King-Schule Protestnoten in der NGZ-Redaktion ab:. Sie wandten sich damit gegen die drohende Schließung ihrer Schule. Im Stadtrat stellten sie Fragen zum Thema.

 Sie kämpfen für die Martin-Luther-King Schule: Heike Kramer, Vorsitzende des Fördervereins, und Klassenlehrer Peter Lex mit Briefen von Schülern, die sich für einen Erhalt der Einrichtung aussprechen.

Sie kämpfen für die Martin-Luther-King Schule: Heike Kramer, Vorsitzende des Fördervereins, und Klassenlehrer Peter Lex mit Briefen von Schülern, die sich für einen Erhalt der Einrichtung aussprechen.

Foto: L. Hammer

Dieser Tagesordnungspunkt stand nicht auf der Einladung zur gestrigen Stadtratssitzung. Klassenlehrer Peter Lex und Jugendliche aus der Martin-Luther-King-Förderschule sorgten für eine aktuelle Änderung: Sie wollten in der Fragerunde mehr über die drohende Schließung ihrer Schule wissen. Bereits am Morgen hatten zwei Lehrer und Neuntklässler eine Sammlung von Protestnoten in der NGZ-Redaktion abgegeben. Damit wollen sie gegen die drohende Schließung ihrer Schule Stellung beziehen.

Die Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen ist vom "Aus" bedroht. Zwar hat die Stadtverwaltung Grevenbroich als Schulträger die Schließung zum Schuljahr 2013/14 noch nicht bestätigt und auch Kreis-Schuldezernent Tillmann Lonnes hat noch keine öffentliche Erklärung abgegeben. Doch die Bezirksregierung Düsseldorf hat bereits bestätigt, dass Gespräche über die Zukunft aller Förderschulen im Rhein-Kreis Neuss laufen.

Schock, Unsicherheit, Sorge

Das Ergebnis soll im Herbst mitgeteilt werden. "Möglichst, bevor das Anmeldeverfahren beginnt, um unnötige Unsicherheit der Eltern und zusätzlichen bürokratischen Aufwand zu vermeiden", hatte Marielle Erb von der Bezirksregierung Anfang der Woche gegenüber unserer Zeitung erklärt.

Schock, Unsicherheit, Sorge um die Zukunft – dies zeigen die Briefe der Schüler, die der NGZ-Redaktion vorliegen. "Wir wollen zusammenbleiben", hat ein Jugendlicher formuliert. – "Das ist nicht fair. Bitte geben Sie uns noch eine Chance", appelliert ein Klassenkamerad. – "Wir möchten gern unsere Schulzeit hier beenden. Wir möchten mit den vertrauten Lehrern und Schülern weiter lernen", schreibt ein anderer Schüler aus dem neunten Jahrgang. Auch Angst, wie sie ihre Schulzeit beenden soll, haben einige Jugendliche: "Ich bin von der Hauptschule hierher gewechselt, weil ich hier besser lernen kann." An der Martin-Luther-King-Schule erhalte sie Unterstützung beim Lernen: "Ich möchte auf keinen Fall mehr auf die Hauptschule." Eine andere fürchtet: "Wenn wir auf eine andere Schule gehen, dann wird es für uns schwer." Ein weiterer Schüler, der auch kurz vor dem Abschluss steht, schreibt: "Ich habe Angst, auf eine andere Schule zu gehen, da ich dort die Lehrer, Schüler und das Gebäude nicht kenne. Da ich dann nur noch ein Jahr zur Schule gehen muss, ist die Zeit zu kurz, um sich an die neue Situation zu gewöhnen."

Bürgermeisterin Ursula Kwasny kündigte gestern auf die Frage einer Jugendlichen nach der Schulzukunft eine schriftliche Antwort an.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort