Grevenbroich Schlossbad-Pläne werden offen gelegt

Grevenbroich · Heute um 18 Uhr werden im Bernardussaal die mit Spannung erwarteten Pläne für das neue Schlossbad vorgestellt. Vor der Sitzung werden weder Infos noch Fotos herausgegeben - obwohl die Eckdaten des Projekts längst bekannt sind.

 In diesem Sommer kommen die Grevenbroicher letztmals in den Genuss ihres Freibads. Das Frei- und das Hallenbad bleiben bis 31. August geöffnet, dann folgt der Abriss. Ursprünglich sollte das Hallenbad schon in vier Tagen schließen.

In diesem Sommer kommen die Grevenbroicher letztmals in den Genuss ihres Freibads. Das Frei- und das Hallenbad bleiben bis 31. August geöffnet, dann folgt der Abriss. Ursprünglich sollte das Hallenbad schon in vier Tagen schließen.

Foto: LB

Friedhelm Schillings hat heute Abend einen besonderen Job: Als Vorsitzender des Sport- und Bäderausschusses leitet der CDU-Politiker ab 18 Uhr im Bernardussaal seine erste Sitzung - und die wird mit so großer Spannung erwartet wird wie kaum eine andere des Gremiums zuvor. Unter Tagesordnungspunkt 5 sollen nach langer Geheimniskrämerei endlich öffentlich Details zur Planung des neuen Schlossbads genannt werden.

Im Rathaus und bei der eigens für den Bad-Betrieb gegründeten Gesellschaft "GWG Kommunal" werden die Pläne bis zur Sitzung so gut gehütet, als ginge es um die Goldreserven in Fort Knox. Vor Sitzungsbeginn sollen keine Fotos, keine Infos, am besten soll gar nichts nach außen dringen.

Einige Eckdaten allerdings sind längst durchgesickert. Statt der zunächst veranschlagten 8,5 Millionen Euro soll das neue Schlossbad wohl 10,7 Millionen Euro kosten. Ein Freibad wie bislang soll es nicht geben, dafür aber einen enorm aufgewerteten Außenbereich und ein Vierjahreszeitenbecken, das auch im Winter 32 Grad warmes Wasser bieten soll. Die Größe wurde zuletzt mit 100 Quadratmetern angegeben. Zum Vergleich: Das jetzige Freibad hat laut Wirtschaftsbetrieben Grevenbroich (WGV), die bislang als Betreiber fungieren, Maße von 50 mal 21 Meter. Hinzu kommt ein 70 Quadratmeter großes Planschbecken. Zusammen ergibt das 1120 Quadratmeter. Ein Luxus, auf den in Zukunft wohl verzichtet werden muss.

Vor allem weitere Informationen werden heute Abend von Politik, Vereinsvertreten und Bürgern erwartet. Zum Beispiel, mit wie vielen Besuchern kalkuliert wird oder welche Eintrittspreise im neuen Schlossbad ab 2016 aufgerufen werden sollen. Und natürlich: wie das neue Bad gestaltet werden und aussehen soll.

Einer, der dies mit Spannung erwartet, ist zum Beispiel Harald Meisner, zweiter Vorsitzender der Tauchsportgemeinschaft Grevenbroich. "Wir wissen noch nicht mal, ob im Neubau ein adäquater Geräteraum für unsere Bedürfnisse vorhanden ist", sagt er. Falls nicht, müssten sich die Taucher dauerhaft eine neue Heimstätte suchen.

Da die Bad-Pläne zurzeit in aller Grevenbroicher Munde sind, bereitet sich die Stadtverwaltung vorsichtshalber schon einmal auf mehr Zuschauer als üblich vor. "Neben der normalen Sitzungsbestuhlung werden wir 60 zusätzliche Stühle für interessierte Gäste bereithalten", erklärt Rathaussprecher Andreas Sterken. Die Stadt kündigt Einlasskontrollen an, sobald alle Sitze belegt sind, wird niemand mehr hereingelassen - es empfiehlt sich also, rechtzeitig da zu sein. Spruchbänder und Plakate mit "Zustimmungs- oder Missfallensbekundungen" sind im Saal untersagt.

Damit spielt Sterken auf die von der Linksjugend angekündigte Demonstration für ein Freibad an, die um 17 Uhr vor dem Alten Schloss startet und von dort aus den Weg zum Rathaus nimmt. Vorsitzende Anne Rappard will vor Sitzungsbeginn eine Unterschriftenliste übergeben, in denen sich Bürger für ein neues Schlossbad mitsamt Freibad aussprechen. Gestern waren es insgesamt 3472 Unterzeichner.

(NGZ)
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