Moderne Technik in Grevenbroich In den Katakomben des neuen Schlossbades

Grevenbroich · Pumpen, Sauger, Hebel: Betriebsleiter Danny Schulz Einblicke gewährt einen Einblick in die technischen Anlagen des Schlossbads.

 Neuste Technik im Keller sorgt für Badespaß im fünf Becken des Schlossbads.

Neuste Technik im Keller sorgt für Badespaß im fünf Becken des Schlossbads.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Jauchzen, planschen, schwimmen – so ist der Sommer pures Vergnügen. Und damit die Badenixen Spaß im kühlen Nass haben, muss hinter den Kulissen alles reibungslos funktionieren. Danny Schulz, Betriebsleiter des Schlossbades, gewährt einen Blick ins Betriebssystem.

Als „imposant und bestens aufgeräumt“, beschreibt Schulz das Wirrwarr aus Leitungen, Rohren und Kanälen mit Spülwasser, Erstfiltern, Luftzufuhr und weiteren Apparaturen. Notwendig ist dieses sortierte Konzept namens Betriebssystem, damit in den fünf Becken wohltemperiertes, sauberes Wasser zur Verfügung steht. Traumwandlerisch sicher kennt sich Schulz in den Katakomben aus, identifiziert Pfeifen und Rumpeln als „Pumpe und Gebläse der Attraktionen“, wie er Sprudelliegen, Bodenbrodler, Nackenduschen und Massagedüsen nennt. „Die Wasserqualität ist optimal und wird permanent überwacht.“

Seit der Eröffnung am 4. Juli zählte der Betriebsleiter 6795 Besucher, der Spitzenwert wurde bislang mit 807 Badegästen erreicht. Damit für jeden von ihnen alles piccobello ist, beginnt das Team um 5 Uhr mit der Arbeit. Die Mitarbeiter inspizieren alle Details auf ihrem Rundgang, wozu natürlich der kritische Kontrollblick auf technische Apparaturen wie Messzähler gehört.

Viele Besucher nutzen an den vergangenen Sommertagen das Angebot, um ihre Bahnen zu ziehen oder sich einfach zu erfrischen, weiß Danny Schulz. Das sind also viele Menschen, die ihre Körper nach der Morgendusche eingecremt haben, vielleicht ein Wehwehchen unter einem sich nun ablösenden Pflaster verarzteten oder Nachwuchsschwimmer, die die volle Blase plötzlich entleeren. Über den Schwallwasserbehälter wird „eingefangen, was über die Rinnen“ an den Beckenrändern schwappt. Der daran angeschlossene Haar- und Faserfänger „sammelt viel ekliges Zeug“, anschließend geht die Flüssigkeit in verschiedene Filter, sodass am Ende Sport-, Lehrschwimm-, Freizeit-, Plansch- und Außenbecken mit klarem Wasser befüllt sind. In Zahlen lesen sich die Umwälzleistungen in Kubiklitern pro Stunde wie folgt: Im Sportbecken werden 187, im Lehrschwimmbecken 85, im Freizeitbecken 122 sowie im Ganzjahresaußenbecken 107 Kubikmeter pro Stunde umgewälzt.

„Die Wasserqualität ist trotz des Besucherandrangs optimal. Sie wird streng überwacht“, Mindestens drei Mal täglich werden Proben aus den Becken genommen, „da bleibt nichts dem Zufall überlassen“. Übrigens auch nicht in Sachen Ökologie, die Wärme, die sich im Bauch des Bades sammelt, nutzen die Reinigungskräfte beispielsweise, um ihre in den Waschmaschinen gewaschenen Wischlappen auf Leinen zu trocknen. Hygiene in allen Ecken und Enden, nachts laufen Beckensauger, um auf den Böden der Becken Schmutz, Körperpartikel und Haare aufzunehmen.

Schmutzwasser wird übrigens aufbereitet und anschließend in die Erft umgeleitet – „nachdem es von der Mess- und Regeltechnik geprüft wurde“, wie Danny Schulz erläutert. Und die Schlossbad-Technik gibt noch viel, viel mehr her. Beispielsweise in Sachen Elektrik: „Alle Becken sind durch Strahler beleuchtet“, verweist Danny Schulz auf bestehende Lichtinstallationen. Für künftige Events wie „romantisches Abendschwimmen“ oder „Happy Holiday“ zu Ferienbeginn ließen die sich in allen Farben des Regenbogens programmieren.

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