Grevenbroich Schlagerstar singt für demente Senioren

Grevenbroich · Bei seinem Konzert im St.-Barbara-Haus sorgte Tom Mandl für Schunkeleinlagen und viel Freude.

Die Reihen waren gefüllt und die Gesichter voller freudiger Erwartung, als der Schlagerstar Tom Mandl gestern Nachmittag die Bühne des Caritashauses St. Barbara an der Montanusstraße betrat. Mit einem "Herzlichen Grüß Gott, ich freue mich hier zu sein", begrüßte der gebürtige Passauer die Konzertgäste. Darunter auch Bewohner des Albert-Schweitzer-Hauses, des Lindenhofes und des Neusser Klosters Immakulata.

Mandl ist nicht nur singender Schauspieler – er ist auch Schirmherr der Alzheimer-Gesellschaft München und tritt im Rahmen seiner Aktion "Schlager helfen Alzheimer-Patienten" kostenlos in 32 Heimen auf. Für ihn ist das eine Herzensangelegenheit: "Wir Jungen sind in der Pflicht, Ihnen etwas zurückzugeben. Denn Sie haben Ihren Enkeln und Urenkeln eine Zukunft geschenkt. Nun möchte ich Ihnen Musik schenken – und damit etwas Freude bereiten", erklärt Mandl seinen Zuhörern.

Etwa 45 Minuten lang sang er die Lieder, die die Senioren nur allzu gut kennen: etwa "Du kannst nicht immer 17 sein" von Chris Roberts, "Rote Lippen soll man küssen" von Cliff Richard und ein Medley bekannter Titel von Peter Alexander.

Zwischendurch erklärte der 35-Jährige seine Liedauswahl und schäkert nett mit den Senioren: "Sie sind ja textsicherer als ich, da muss ich mich aber anstrengen." Beim Lied "Die kleine Kneipe" wurde ordentlich mitgesungen, geschunkelt und geklatscht. Rührend war vor allem Tom Mandls eigener Titel "In einer eigenen Welt", in dem er über das Demenzleiden und die Wichtigkeit der Liebe singt.

Mandl selbst hat eine persönliche Verbindung zu Krankheit Alzheimer. Ein dreiviertel Jahr lang pflegte er seinen dementen Großvater, bei dem er aufgewachsen war. "Das hat Spuren hinterlassen", gesteht er. Und auch die Schicksale, die ihm auf seiner Tour begegnen, bringen den "sonst so positiven Menschen" zum Grübeln. Es seien aber "die kleinen besonderen Momente", die ihn entschädigen und in seinem Tun bestärken.

So zum Beispiel die Gesten der Senioren, die dem engagierten Sänger nach der Zugabe Rosen schenkten. "Die Stimmung hier war wirklich toll", freut sich Mandl, der nach einer Autogrammstunde weiterreist.

(NGZ)
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