Grevenbroich Schiri-Fall: Sogar England schmunzelt über Elfgen

Grevenbroich · Als am Mittwochabend das Match der C1-Jugend gegen den Niederrhein-Ligisten Wermelskirchen angepfiffen werden sollte, war die Nachricht längst durch. "Ohne Kabinenschlüssel trete ich hier nicht an – auf keinen Fall", soll der Schiedsrichter kurz vor dem Anstoß den Vorstandsmitgliedern des SV Rot-Weiß Elfgen gesagt haben. Nicht ohne Grund.

Als am Mittwochabend das Match der C1-Jugend gegen den Niederrhein-Ligisten Wermelskirchen angepfiffen werden sollte, war die Nachricht längst durch. "Ohne Kabinenschlüssel trete ich hier nicht an — auf keinen Fall", soll der Schiedsrichter kurz vor dem Anstoß den Vorstandsmitgliedern des SV Rot-Weiß Elfgen gesagt haben. Nicht ohne Grund.

Denn die Polizeimeldung, dass die Fußballer vom Sodbach in der Dienstagnacht einen Schiedsrichter auf ihrer Anlage vergessen und eingeschlossen hatten, verbreitete sich wie ein Lauffeuer. "Das Internet war voll davon. Es gab kaum eine deutsche Zeitung, die nicht über diesen Vorfall berichtet hat. Wir wurden sogar in der ungarischen und englischen Presse erwähnt", sagt Theo Langen, Geschäftsführer des Spielvereins Elfgen. Insgeheim freut er sich sogar über diese Resonanz: "Wenn man schon nicht mit Ergebnissen in die Schlagzeilen geraten kann — dann funktioniert es halt so."

Langen stellte am Donnerstag klar, dass der Frimmersdorfer Schiedsrichter Jürgen Kröber nicht eingesperrt worden sei, weil er bei der Begegnung mit dem TuS Liedberg schlecht gepfiffen habe. "Im Gegenteil: Er hat das Spiel in seiner bekannt ruhigen Art und mit viel Übersicht geleitet", betont der Geschäftsführer. Die ganze Sache sei halt dumm gelaufen, dafür entschuldigte sich der SV gestern bei Kröber. "Und zwar in aller Form. Wir hoffen, dass wir ihn wieder als Schiedsrichter begrüßen dürfen", meint Theo Langen.

Er verspricht: Die Unparteiischen werden künftig mehr Sicherheit am Sodbach haben. "Wir werden eine rote Lampe installieren, die immer dann aufleuchtet, wenn sich ein Schiedsrichter in der Kabine befindet", sagt Langen schmunzelnd. Auch über einen Notruf, der von der Umkleide direkt zur Polizeistation führt, werde in Elfgen nachgedacht. Und: "Eine Hausbar mit gekühlten Getränken und kleinen Snacks wäre auch nicht schlecht: Das würde die Wartezeit bis zum Eintreffen der Polizei verkürzen", überlegt Langen verschmitzt.

Für einen Wiederholungsfall kündigt der Geschäftsführer auf jeden Fall drastische Maßnahmen an: "Demjenigen, der das Vereinshaus abschließt, ohne sich zu versichern, ob noch Personen drin sind, wird die Schlüsselgewalt entzogen."

(NGZ/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort