Grevenbroich Schießstand ist nach Badabriss wieder offen

Grevenbroich · Das Schlossbad ist weg, der Betrieb auf der Sportanlage darunter geht jetzt weiter. Bis 2017 muss dort allerdings vieles erneuert werden.

 Helmut Fassbender (l.) mit Ulf Hacker von der Sportschützengemeinschaft "Kimme und Korn" auf dem Schießstand.

Helmut Fassbender (l.) mit Ulf Hacker von der Sportschützengemeinschaft "Kimme und Korn" auf dem Schießstand.

Foto: l. berns

Das Schlossbad ist abgerissen - und damit kam eine verborgene Welt zum Vorschein. Genau unter dem früheren Bad liegt der unterirdische Schießstand der "Interessengemeinschaft der schießsporttreibenden Vereine in Grevenbroich". Während der Abbrucharbeiten musste die Anlage mit 15 Schießständen aus Sicherheitsgründen vier Monate gesperrt bleiben, nun können die Hobby-Schützen wieder hinein. Am Samstag läuft der Betrieb offiziell wieder an. Eine gute Nachricht: Durch den Abbruch des Schwimmbades gab es keine Schäden am Schießstand. Angepackt werden muss dennoch: Auf die rund 300 aktiven Sportschützen im Stadtgebiet kommen bis 2017 Renovierungsarbeiten zu. Hintergrund sind die 2012 in Kraft getretenen Schießstandrichtlinien.

Voll des Lobes ist Helmut Fassbender (81) von der Interessengemeinschaft nach der Zwangspause. Das Versorgungsunternehmen GWG, das das neue Bad baut, habe die Schießsportler sehr gut informiert und dafür gesorgt, dass der Schießstand ohne Schaden den Badabriss überdauert hat. Und er sieht sogar einen Vorteil: "Was jetzt entfällt, sind Wasserschäden, die beinahe jeden Sommer durch marode Rohre im Schwimmbad verursacht wurden. Das werden wir natürlich nicht vermissen", sagt Fassbender.

Nun richten die Schießsportler den Blick in die Zukunft. Der Schießstand ist in die Jahre gekommen, die zuständigen Sachverständigen der Kreispolizeibehörde haben den Sportlern die Modernisierung ihres Standes auferlegt. "Wir haben bereits zwischen Februar und Mai vergangenen Jahres einige Maßnahmen in Angriff genommen. So wurde etwa der Boden abgeschliffen sowie neu gestrichen und der 15 Tonnen schwere Stahlkugelfang am Ende des Standes mit Gummilamellen ausgestattet", zählt Helmut Fassbender (81) auf. Im Februar dieses Jahres hat er nach vielen Jahren den Vorsitz an Walter Gelven aus Wevelinghoven übergeben, ist aber weiter für die technische Betreuung der großen Anlage zuständig.

Gekostet hat die Renovierung an der 37 Jahre alten Sportanlage bis jetzt rund 10 000 Euro. "Wir schätzen, dass wir bis 2017 noch einmal so viel in die Modernisierung stecken müssen", so Fassbender. Eines der größten Vorhaben, die jetzt noch anstehen, ist der Austausch der gesamten Schallisolierung aus Schaumstoff, die auch aus brandschutztechnischen Gründen nicht mehr zeitgemäß ist. Darüber hinaus soll das Belüftungssystem des Schießstandes verbessert werden.

Auf gute Nachbarschaft mit den GWG setzt Helmut Fassbender übrigens auch weiterhin. Das neue Bad entsteht zwar nicht mehr über dem Schießstand, aber einige Meter davon entfernt. "Unser Dach wird eine Freifläche bleiben. Es wird zeitnah isoliert und entsprechend versiegelt", sagt Helmut Fassbender.

Der erste offizielle Termin nach der viermonatigen Schließung ist am kommenden Samstag, 21. März, das Pokalschießen des Bürgerschützenvereins Grevenbroich.

(NGZ)
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