Grevenbroich RWE zieht Werkstatt ab

Grevenbroich · RWE Power zieht die Pumpenwerkstatt aus Neurath ab. Der Betrieb soll auf dem ehemaligen Gelände der Elsdorfer Zuckerfabrik zentralisiert werden. Die Bauarbeiten für das zwölf Millionen Euro teure Projekt beginnen in Kürze.

 Damit die Bagger Braunkohle fördern können, wird mit 1700 Brunnen der Boden trocken gelegt. Deren Pumpen werden (noch) in Neurath gewartet.

Damit die Bagger Braunkohle fördern können, wird mit 1700 Brunnen der Boden trocken gelegt. Deren Pumpen werden (noch) in Neurath gewartet.

Foto: Reuter, Michael

Etwa 1700 Brunnen betreibt RWE Power im Rheinischen Revier. In den Anlagen werden Pumpen für die Entwässerung der Tagebaue eingesetzt — ohne sie wäre ein Abbau der Braunkohle kaum möglich.

Gewartet werden die Pumpen in einer Werkstatt, die in der Nähe des Neurather Kraftwerks angesiedelt wurde und die mittlerweile in die Jahre gekommen ist. "Das Gebäude ist stark sanierungsbedürftig geworden", sagt Power-Sprecher Manfred Lang. Eine Instandsetzung vor Ort wäre fällig, doch die plant der Konzern nicht.

Im Gegenteil: RWE wird die Werkstatt mit 66 Mitarbeitern in den benachbarten Rhein-Erft-Kreis verlegen. Genauer: auf das Gelände der Elsdorfer Zuckerfabrik, die ihre Produktion eingestellt hat. Dort — auf einem 26 000 Quadratmeter großen Gelände — sollen in Kürze die Bauarbeiten für eine neue Pumpenwerkstatt beginnen. "Dieser Standort liegt zentral, die Wege zu den Brunnen sind kurz. Die Lage hat für uns erhebliche logistische Vorteile", argumentiert Lang.

Zwölf Millionen Euro sollen in den Bau eines 6800 Quadratmeter großen Gebäudekomplexes mit Werkstatt, Lagerhalle sowie Büro- und Sozialräumen investiert werden. Dort steht künftig nicht nur die Wartung und Reparatur der Pumpen an. Zusätzlich will RWE von Elsdorf aus auch seinen Brunnenbetrieb koordinieren und überwachen. "Damit wird sichergestellt, dass immer die richtige technische Ausrüstung für den einzelnen Brunnen bereit steht", so Lang.

Der Abzug der Pumpenwerkstatt — der voraussichtlich im Jahr 2013 ansteht — beschäftigt aktuell auch die Grevenbroicher Politik. Rolf Göckmann von den Aktiven Bürgern hat die Stadt auf die Verlagerung aufmerksam gemacht — und damit auch auf das freiwerdende Gelände.

Er will wissen, ob die Stadt mit RWE schon Gespräche über die Nutzung der künftigen Brachfläche geführt habe. Möglicherweise biete sich dieses Areal auch für die geplante Verlagerung des Baubetriebshofes an. Bürgermeisterin Ursula Kwasny — so fordern die Aktiven Bürger — soll diese Fragen in der nächsten Sitzung des Stadtrates (22. September) beantworten.

Wie Manfred Lang erklärt, sei der Abzug der Pumpenwerkstatt schon weit im Vorfeld mit den Verantwortlichen bei der Stadtverwaltung besprochen worden. Vorwürfe, dass sich RWE aus Grevenbroich zurückziehe, will er nicht gelten lassen: "Alleine Neurath hat in den vergangenen Jahren stark profitiert", meint er.

Dort sei nicht nur das Zentrallager für alle Betriebe im Revier angesiedelt worden, sondern auch ein großer Gewächshauspark. "Außerdem realisieren wir dort mit BoA 2/3 das größte Projekt dieser Art in der gesamten Region", so Lang.

(NGZ/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort