Nach mehr als sechs Jahrzehnten RWE nimmt Kraftwerk Frimmersdorf vom Netz

Grevenbroich · Mehr als sechs Jahrzehnte lang erzeugte das Braunkohlekraftwerk Frimmersdorf in Grevenbroich Strom. Am Samstagabend ist das Kraftwerk vom Netz genommen worden. Nur bei Engpässen soll es noch eingesetzt werden - Umweltschützer sehen das kritisch.

 Das Braunkohlekraftwerk Frimmersdorf in Grevenbroich.

Das Braunkohlekraftwerk Frimmersdorf in Grevenbroich.

Foto: dpa, hka fpt

Die Wasserdampfwolken und die hohen Schornsteine am Horizont kennt in den umliegenden Stadtteilen jedes Kind: Mehr als 60 Jahre lang war das Kraftwerk Frimmersdorf in Grevenbroich in Betrieb - zuletzt allerdings nur noch mit zwei Blöcken. Die beiden verbliebenen 300-Megawatt-Blöcke seien wie geplant vom Netz genommen und in die "Sicherheitsbereitschaft" überführt worden, sagte ein Sprecher des Kraftwerksbetreibers RWE Power am Sonntag.

Vier Jahre lang sollen die 1966 und 1970 in Betrieb genommenen Kraftwerksblöcke noch als Kapazitätsreserve für Stromengpässe bereitstehen, ansonsten aber nicht mehr produzieren. 2021 sollen sie dann endgültig vom Netz genommen werden.

Unternehmenschef Matthias Hartung hatte den Schritt einen Beitrag zum Klimaschutz genannt. Bei Umweltschützern stößt die Tatsache, dass die Anlage vorläufig noch als Reservekraftwerk weitergenutzt wird, angesichts des hohen Kohlendioxid-Ausstoßes der Blöcke auf scharfe Kritik.

Mit dem Bau des Kraftwerks Frimmersdorf war 1953 begonnen worden. Zwischen 1955 und 1970 wurden in kurzen Abständen insgesamt 16 Kraftwerksblöcke fertiggesellt. Seit 2012 sind aber nur noch zwei davon in Betrieb. Am Samstag gingen sie in Reserve.

(see)
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