Grevenbroich RWE investiert und streicht Jobs

Grevenbroich · Die neue BoA in Neurath wird im ersten Quartal 2012 ans Netz gehen. Zeitgleich werden alle alten 150-Megawatt-Blöcke in Frimmersdorf abgeschaltet. In fünf Jahren will RWE Power 1000 Jobs abbauen – auch in Grevenbroich.

 Das neue Kraftwerk in Neurath wird im ersten Quartal 2012 ans Netz gehen. Die Kosten für das Projekt sind gestiegen.

Das neue Kraftwerk in Neurath wird im ersten Quartal 2012 ans Netz gehen. Die Kosten für das Projekt sind gestiegen.

Foto: Michael Reuter

Die neue BoA in Neurath wird im ersten Quartal 2012 ans Netz gehen. Zeitgleich werden alle alten 150-Megawatt-Blöcke in Frimmersdorf abgeschaltet. In fünf Jahren will RWE Power 1000 Jobs abbauen — auch in Grevenbroich.

Die Energiewende kommt und RWE Power investiert. 20 Milliarden Euro sollen bis 2013 fließen "in erneuerbare Energien, die Verbesserung der Energie-Effizienz und die Modernisierung des Kraftwerkparks", erläutert Vorstandsvorsitzender Johannes Lambertz bei der Jahrespressekonferenz auf Schloss Pfaffendorf.

Doch in den kommenden fünf Jahren werden bis zu tausend Arbeitsplätze, mindestens 500 davon im Revier, abgebaut: "Auch wegen der Stilllegung von alten 150-Megawatt-Anlagen wie in Frimmersdorf", erläutert Personalvorstand Erwin Winkel.

Neue BoA 2/3 Im ersten Quartal 2012 soll das Braunkohlekraftwerk mit optimierter Anlagentechnik (BoA) in Neurath offiziell ans Netz gehen. Für RWE ein Problem: "Das Projekt ist deutlich teurer geworden", so Lambertz. Wie viel, dazu wollte er keine Angaben machen. Zudem müssen noch Straße und Wege fertiggestellt werden.

Proteste gegen BoA plus Die Bürgerinitiative "Big Ben" hat sich gegen die Erweiterung der BoA in Niederaußem formiert. Zurzeit befindet sich das Projekt in der Genehmigungsphase. Johannes Lambertz rechnet mit zwei Dingen: "Das Verfahren wird bis zu zwei Jahre dauern".

Und: "Es wird Klagen geben, fragt sich nur, welche." Auf die Forderung der Kraftwerks-Gegner aus Niederaußem, die neue "BoA plus" in Frimmersdorf zu bauen, sagt der Vorstandsvorsitzende: "Das ist unmöglich. Dann hätten wir ja gleich nach Frimmersdorf gehen können."

Für RWE sei der Standort Frimmersdorf "keine Alternative", dort fehle die Infrastruktur. Zudem müssten bis 2012 alle alten 150 Megawatt-Blöcke abgerissen werden — und auch die verbleibenden 300-MW-Blöcke würden einen Betrieb stören. Ob die BoA plus überhaupt die Hürde von der Planung in den Bau nimmt, hänge von ihrer Wirtschaftlichkeit ab, so Johannes Lambertz.

Zukunft von Frimmersdorf Vier alte Blöcke in Frimmersdorf sind bereits abgeschaltet, die übrigen acht sollen bis Ende 2012 folgen. Weiterhin Strom liefern werden die mit 300 Megawatt doppelt so starken und bereits modernisierten Blöcke "Paula" und "Quelle", deren Wirtschaftlichkeit bewiesen sei: "Wir haben alle 84 Blöcke in unseren Kraftwerken intensiv geprüft. Was kein Geld bringt, wird stillgelegt", erläutert der RWE Power-Vorstandsvorsitzende.

Was das Unternehmen konkret für Frimmersdorf plant, sagte Lambertz nicht. "250 bis 300 Arbeitsplätze werden dort in den nächsten Jahren erhalten bleiben", erklärte Erwin Winkel.

(NGZ)
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