Grevenbroich Ruhetag Rosenmontag

Grevenbroich · In Düsseldorf und Köln ziehen heute die Narren, in Neuss wird geshoppt – und in Grevenbroich? Hier ist Kreativität gefragt. In der City herrscht Leere. Das soll sich 2013 ändern, meint Montanushof-Manager Michael Pauly.

Einsame Narren: Cedric (l.) und Calista haben den Marktplatz in Grevenbroich ganz für sich alleine. Die Geschäfte sind geschlossen.

Einsame Narren: Cedric (l.) und Calista haben den Marktplatz in Grevenbroich ganz für sich alleine. Die Geschäfte sind geschlossen.

Foto: M. Reuter

In Düsseldorf und Köln ziehen heute die Narren, in Neuss wird geshoppt — und in Grevenbroich? Hier ist Kreativität gefragt. In der City herrscht Leere. Das soll sich 2013 ändern, meint Montanushof-Manager Michael Pauly.

Während am Montag in Köln und Düsseldorf die Narren-Züge unterwegs sind, hält in Grevenbroich nur der Zug am Bahnhof — bereit, jeden Reisenden an einen anderen Ort zu transportieren.

Denn in der Schlossstadt selbst droht an Rosenmontag das große Nichts: kein buntes Karnevalstreiben in der Innenstadt, kein Schwimmen im Schlossbad. Auch die Händler üben Zurückhaltung: Viele öffnen nur am Vormittag. "Rosenmontag kauft niemand Schmuck — da wird gefeiert", meint etwa Fred Leven, Juwelier und Sprecher der "Stellwerk-Initiative".

Wer Straßenkarneval erleben will, der verlässt die City. Gefeiert wird traditionell etwa in Gustorf mit einem großen Zug des "Sprötz-Trupps". Weitere jecke Destinationen: Neuss, Düsseldorf oder Köln. Wer schwimmen, ein Buch ausleihen oder das Museum besuchen will, braucht Alternativen.

Das Museum Villa Erckens ist montags generell geschlossen; in diesem Jahr wird es zudem für die Neueröffnung umgebaut; auch die Stadtbücherei hat — wie jeden Montag— zu. "Im Schlossbad kann ebenfalls nicht geschwommen werden", sagt Rainer Baumgardt vom Betreiber WGV. "Montag ist als Schwimmtag den Schulen und Vereinen vorbehalten. Am Rosenmontag für alle Schwimmer zu öffnen, haben wir mal getestet. Aber wie an anderen Feiertagen auch, deckt der Aufwand nicht die Kosten."

Wer einkaufen will, sollte die individuellen Öffnungszeiten beachten. "Für den Rosenmontag gibt es keine verbindliche Regelung", so eine Sprecherin des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes in Düsseldorf. Jedem Händler bleibe es selbst überlassen, ob und wie lange er öffne.

Auch in Grevenbroich waren die Öffnungszeiten an Rosenmontagen bisher individuell. An Nachmittagen war die Fußgängerzone zwischen Bahn- und Breite Straße oft wie ausgestorben, ähnlich wie am Altweiber-Donnerstag. Doch hier gibt es Bewegung — zumindest in den Centern.

"Wir orientieren uns in diesem Jahr erstmals an der Coens-Galerie und erweitern unsere Öffnungszeiten an Karneval", sagt Michael Pauly, Manager im Montanushof. So seien die Geschäfte am Altweiber-Donnerstag bis 13 Uhr offen gewesen. Ein Grund: Ankermieter "Kaufland".

Das Unternehmen aus Süddeutschland orientiert sich mit seinen Öffnungszeiten nicht am rheinischen Frohsinn, sondern an der Regel. Und die lautet: Einkaufen an den Werktagen von 7 bis 22 Uhr. Michael Pauly will jetzt das Ergebnis abwarten — die Idee der Neusser Händler vom Rosenmontagsshopping könnte ihn überzeugen.

Was auch noch geht: ein Ticket für das Grefi-Kino. Ein Sprecher rechnet allerdings mit "weniger Resonanz als am Wochenende". Oder eben doch das Zugticket.

(NGZ)
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