Grevenbroich Rosenmontag ist ganz Gustorf auf den Beinen

Grevenbroich · Insgesamt 32 Fußgruppen und neun Großwagen zogen Rosenmontag durch Gustorf. Mehr als 550 Aktive warfen ordentlich Kamelle. Warme Kleidung war oberstes Gebot beim Rosenmontagszug. Trotz eisiger Temperaturen säumten viele tausend Zuschauer die Gehsteige am Zugweg.

Rosenmontagszug in Gustorf
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Sehr zur Freude der Zugteilnehmer, die meist in monatelanger Arbeit ihre Wagen und Kostüme gestaltet haben. So auch die Gruppe um Petra Schmitz. Die 39-Jährige ist eines von 23 Mitgliedern des Klubs "De Schwemmbuxe". "Im Oktober haben wir mit der Gestaltung der Kostüme begonnen. Wir nähen alles selber", sagte Schmitz. Dieses Jahr zog die Gruppe als "Erftwichtel" in bunten Kostümen und roten Holzklompen durch den Ort.

Pünktlich um 14.30 Uhr setzte sich der närrische Lindwurm mit Zugleiter Lutz Höschler-Kremer (47) an der Spitze in Bewegung. Vorneweg: die jüngsten Narren-Herrscher. Prinz Lars Wessels (9) und Prinzessin Leonie Pikusch (10) hatten es sich hoch oben auf ihrem Prinzenwagen gemütlich gemacht. Dafür, dass das junge Prinzenpaar auch sicher durch den Zug kam, sorgte Stefan Klein. Der 18-Jährige steuerte den Traktor samt Anhänger sicher durch die Straßen. "Man muss aufpassen, dass niemand vor den Trecker rennt — und immer mit Gefühl anfahren", erklärte Klein seinen verantwortungsvollen Job.

Ebenfalls hoch auf dem Wagen fuhr das Gustorfer Dreigestirn. "In diesem Jahr haben wir unseren neuen Prinzenwagen einweihen können, der im vergangenen Jahr mit Hilfe von RWE gebaut werden konnte und uns nun hoffentlich lange als Gefährt für das Dreigestirn dient", sagte Zugleiter Lutz Höschler-Kremer. Ebenfalls mit einem Großwagen dabei waren die "Frechen Biester". Seit 1994 geht die Gruppe um Heike Drossard beim Rosenmontagszug mit. "Erst waren wir als Fußgruppe dabei, doch dann waren wir zu faul zum Laufen", scherzte die 41-Jährige. Als orangefarbene Schmetterlinge verkleidet, zog die Gruppe durch die Straßen. "Den Wagen machen wir im Dezember fertig. Unsere Kostüme nähen wir im Oktober. Finanzielle Unterstützung bekommen wir nicht. Wir bezahlen alles selber", so Drossard.

Noch länger dabei ist allerdings die Truppe um Martina Deckmann. Als "Seltene Gewächse" verkleideten sich die Frauen dieses Jahr als Kraken. Im Rosenmontagszug gehen sie aber schon seit 1979 mit. "Natürlich haben auch wir dieses Jahr wieder unsere Kostüme selber entworfen und geschneidert. Kaufen kann schließlich jeder", betonte die 42-Jährige.

Auf die drohende Schließung der Realschule Bergheimer Straße machten 35 Eltern und Schüler auch in Gustorf aufmerksam. Unter dem Motto "Grevenbroich im Gangnam Style — Verschwenderisch und Luxuriös" machten sie mit viel Kamelle Werbung für die Abstimmung über den Erhalt der Schule. "Wir hoffen, dass unsere Aktionen etwas bringen werden. Aber trotz schlechter Aussichten haben wir im Umzug unseren Spaß", sagte Uwe Leushake, Sprecher der Initiative für den Erhalt der Schule.

(NGZ/top/url)
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