Grevenbroich Rohrbruch: Straße überflutet

Grevenbroich · Ein Rohrbruch beeinträchtigte die Wasserversorgung in mehreren Stadtteilen, die Lindenstraße verwandelte sich nachts in einen See. Kurze Zeit hatten einige Haushalte kein Wasser, auch tagsüber war der Wasserdruck oft gering.

 Auf der Lindenstraße strömte nachts das Wasser aus einer gebrochenen Wasserleitung auf die Fahrbahn - bis Montagnachmittag wurde repariert.

Auf der Lindenstraße strömte nachts das Wasser aus einer gebrochenen Wasserleitung auf die Fahrbahn - bis Montagnachmittag wurde repariert.

Foto: Dieter Staniek

Kurz nach zwei Uhr riss die Klingel Thomas und Riccarda Küppers aus dem Schlaf. "Unsere Nachbarin stand vor der Tür, sagte, dass auf der Straße Wasser steht", schildert Thomas Küppers (41). Auf der Lindenstraße nahe dem "Partnerschaftsknoten" war in der Nacht zu Montag eine Wasserleitung des Gas- und Wasserwerks Grevenbroich gebrochen. Auslöser war vermutlich das Tauwetter. Das Wasser strömte, verwandelte die Straße zeitweise in einen See.

Die Folgen gingen weit darüber hinaus: Bis zum Nachmittag war die Wasserversorgung in Allrath, Barrenstein, im Industriegebiet und in Teilen der Südstadt beeinträchtigt — rund 1000 Haus- und Gewerbeanschlüsse waren betroffen. "Als ich um halb drei aufstand und mich waschen wollte, kam nichts aus dem Hahn", sagt Michael Paulsen aus Allrath, der bei den Wirtschaftsbetrieben arbeitet, zum Winterdienst musste.

Kein Wasser hier — viel zu viel dort: Auf der Lindenstraße rückte die Feuerwehr an. "Auf 500 Quadratmetern stand das Wasser auf der Fahrbahn. Der Gehweg war unterspült und abgesackt, die Fahrbahn hatte sich gehoben", erläutert der stellvertretende Wehrleiter Peter Compes. Die Feuerwehr sperrte den Bereich, "da Gefahr weiterer Einbrüche bestand". Besonderes Pech hatte laut Thomas Küppers die Nachbarin: Die Wehr musste nicht nur ihren vollgelaufenen Keller leerpumpen, "sie rutschte aus, verletzte sich am Handgelenk, wurde operiert", sagt er. Auch sein Keller sei nass geworden.

Ursache der Fluten: "Ein etwa fünf Meter langer Riss an der Transportleitung Richtung Allrath", erklärt GWG-Geschäftsführer Willi Peitz, der bedauert, "wenn jemand verletzt wurde". Um zwei Uhr stellte die Netzleitstelle in Rheydt den Druckabfall fest. Die Leitung wurde abgesperrt, auf andere Rohre umgeschaltet. "Nach unseren Informationen floss immer Wasser in den Leitungen. Doch es kann sein, dass der Druck so gering war, dass ein Teil der Haushalte ohne Wasser war", erklärt Uwe Stenzel, Leiter der Abteilung Technik.

Laut Peitz konnten nach spätestens anderthalb Stunden wieder alle Anschlüsse versorgt werden. "Wir rechnen aber damit, dass heute während der Reparatur der Wasserdruck in den betroffenen Stadtteilen niedrig sein kann, zum Teil wenig Wasser fließt", so Peitz.

Als Ursache des Rohrbruchs vermutet er "Materialüberbeanspruchung, hervorgerufen durch das Tauwetter. Das Erdreich bewegt sich, die Rohre bleiben steif." Es habe sich um ein recht neues Rohr gehandelt. Um vier Uhr liefen die Reparaturarbeiten an, bis zum Nachmittag wurde das gerissene Stück durch ein neues ersetzt. 2009 waren nach einem Bruch einer anderen GWG-Leitung Frimmersdorfer und Neurather ohne Wasser.

(NGZ)
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