Grevenbroich Riskante Abfälle am Container

Grevenbroich · Rund um die Glascontainer in Elfgen sammelt sich regelmäßig der Müll – das ärgert viele Anwohner. Gestern wurde dort sogar medizinischer Abfall gefunden. Der Rhein-Kreis warnt davor, solchen Unrat anzufassen.

 Der Unrat sammelt sich an den Glascontainern.

Der Unrat sammelt sich an den Glascontainern.

Foto: D. Tong

Rund um die Glascontainer in Elfgen sammelt sich regelmäßig der Müll — das ärgert viele Anwohner. Gestern wurde dort sogar medizinischer Abfall gefunden. Der Rhein-Kreis warnt davor, solchen Unrat anzufassen.

 Dietmar Tong ärgert sich regelmäßig über den Müll an den Containern.

Dietmar Tong ärgert sich regelmäßig über den Müll an den Containern.

Foto: A. Baum

Schon seit Monaten beobachtet Dietmar Tong die Zustände an den Glascontainern in Elfgen — und er dokumentiert mit seiner Kamera den Unrat, der sich dort regelmäßig häuft. Was er gestern an den Sammelboxen entdeckte, verschlug ihm die Sprache: Gebrauchte Kanülen mitsamt Ventilen und Schläuchen lagen dort in großer Zahl herum. "Gut 30 Stück — zwar ohne Nadeln, aber teilweise mit Resten einer gelben Flüssigkeit gefüllt", erklärt der 42 Jahre alte Diplom-Ingenieur und schüttelt den Kopf: "Direkt auf dem Schulweg könnte das eine Gesundheitsgefahr für Kinder bedeuten."

 Sogar Kanülen hat Tong schon gefunden.

Sogar Kanülen hat Tong schon gefunden.

Foto: D. Tong

Tong ärgert sich schon seit langem über den Unrat an der Deutsch-Ritter-Allee: "Unfassbar, was an den Containern alles abgeladen wird", meint er: "Letztens stand sogar ein Aquarium davor, das jemand auf dem Radweg abgestellt hatte." Der Elfgener hat sich bereits (vergeblich) beim Ordnungs- und Steueramt der Stadt beschwert — wegen der gestern gefundenen medizinischen Geräte informierte er das Kreisgesundheitsamt.

Ähnliche Erfahrungen hat Josef Mauermann jr. gemacht. "Rund um den Container in Laach und die beiden Standorte in Elfgen liegen Glasscherben ohne Ende herum", beklagt der Geschäftsführer der "Aktiven Bürger". Der 53-Jährige hat sich schon selbst mit dem Besen ans Werk gegeben, um für Ordnung zu sorgen. "Aber das kann kein Dauerzustand sein", meint er. Bei Bürgermeisterin Ursula Kwasny hat Mauermann das Problem bereits vorgetragen: "Doch leider ist bisher überhaupt nichts geschehen." Das bedauert auch Dietmar Tong — der 42-Jährige fordert: "Es muss ein grundlegend neues Konzept für die Glascontainer her."

"Dieser Glascontainer ist ein neuralgischer Punkt", bestätigt Monika Stirken-Homann, zuständig für städtische Entsorgung. Immer wieder würden dort wild Abfälle entsorgt werden. "Wir führen hier bereits eine wöchentliche Reinigung durch oder organisieren Sonderabholungen, die auch ein zusätzlicher Kostenfaktor sind." Man könne die Container ja nicht bewachen lassen. Stadtsprecher Andreas Sterken kritisiert: "Manche Menschen wählen den bequemen Weg. Da die Container bewusst etwas von den Wohnungen abseitsstehen, nutzen sie diese Möglichkeit."

Wie verhält man sich richtig, wenn man Medizin-Abfälle findet? "Auf keinen Fall anfassen", warnt Harald Vieten, Pressesprecher des Rhein-Kreises Neuss vor möglichen Gesundheitsgefahren. Sollte es zu Kontakt gekommen sein, sei eine gründliche Desinfizierung nötig. "Wer Müll dieser Art findet, soll sich an das städtische Umwelt- oder Ordnungsamt wenden", rät Vieten.

(NGZ)
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