Grevenbroich Rettungsaktion für trockene Alt-Erftarme

Grevenbroich · Alarm an der Erft: In einigen Altarmen steht momentan das Wasser so niedrig, dass schlimme Folgen für die Tierwelt zu befürchten sind. Sowohl Angler vom ASV Gustorf-Gindorf als auch Grünen-Ratsherr Dieter Dorok beobachten mit Sorge das schwindende Wasser bei Gustorf und Kapellen.

 Mitarbeiter des Erftverbandes pumpten Wasser in einen Altarm bei Gustorf. Das Gewässer drohte trocken zu fallen.

Mitarbeiter des Erftverbandes pumpten Wasser in einen Altarm bei Gustorf. Das Gewässer drohte trocken zu fallen.

Foto: L. Berns

"Wir haben gerade eine außergewöhnliche Situation", sagt Christian Gattke. Während die Niederschlagsmenge in der hiesigen Region noch weitgehend normal sei, habe es flussaufwärts in einigen Gebieten im Winter etwa ein Drittel weniger Regen als üblich gegeben. Entsprechend wenig Wasser sei nun in der Erft. Zusätzlich habe der Erftverband auch Kontakt zu RWE Power aufgenommen, dessen Einleitung von Sümpfungswasser aus den Tagebauen etwa zwei Drittel der Wassermenge in der unteren Erft ausmacht. Das Unternehmen habe zugesagt, die Einleitungsmenge um 600 Liter pro Sekunde zu erhöhen. "Wir hoffen, dass sich die Situation in den nächsten ein bis zwei Wochen stabilisiert oder leicht erholt", sagt Christian Gattke. Gleichzeitig erklärt er, dass die aktuelle Situation einen Vorgeschmack darauf gebe, wie die Entwicklung aussehen könnte, denn "in den nächsten Jahrzehnten wird es eine starke Abnahme der Einleitung von Sümpfungswasser geben." Deshalb sei der im Perspektivkonzept angedachte und in einigen Teilabschnitten auch bereits realisierte Umbau der Erft von großer Bedeutung. "Wir brauchen die Umgestaltung, damit wir ein ökologisch intaktes Flussystem haben, das mit geringen Wassermengen zurechtkommet." Bis 2045 soll dieses Ziel erreicht werden.

(NGZ)
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