Grevenbroich Regionalplan: Kreis-SPD befürchtet Nachteile für Grevenbroich

Grevenbroich · Fraktionschef Rainer Thiel kritisiert fehlende Siedlungsflächen: "Stadt profitiert nicht vom Überschwapp-Effekt aus Düsseldorf."

Nicht einverstanden zeigt sich die SPD mit der Stellungnahme des Rhein-Kreises zum neuen Regionalplan. Kreisfraktionschef Rainer Thiel sieht darin insbesondere Nachteile für die Stadt Grevenbroich. Das wurde jetzt in der Sitzung des Kreisausschusses deutlich.

Der vorliegende Planentwurf sehe für die Schlossstadt keine Entwicklungspotenziale vor, kritisiert Thiel. "Kommunen, die verkehrlich gut an Düsseldorf angebunden sind, werden Flächenzuschläge erhalten. Duisburg etwa wird sehr viel bekommen, nicht aber Grevenbroich", beklagt der Fraktionsvorsitzende. Das sei nachteilig für die Stadt, da sie nicht vom sogenannten Überschwapp-Effekt aus Düsseldorf profitieren könne. Die Meinung der SPD: "Der Kreis muss in seiner Stellungnahme ausdrücklich fordern, dass Grevenbroich mit Wohnbauflächen berücksichtigt wird. Die Stadt war immer klassisches Zuzugsgebiet von Düsseldorf - und das soll sie auch bleiben", betont Thiel.

Ein weiterer Kritikpunkt: Wenn der Rhein-Kreis die geplante Autobahnanschlussstelle in Dormagen-Delrath unterstütze, müsse er auch den Lückenschluss der Landstraße 361n zwischen Wevelinghoven und Kapellen benennen und ihn ebenso positiv bewerten. Zudem fordert Rainer Thiel, dass der Kreis in seiner Stellungnahme den Ausbau der Regionalbahn 38 zur S-Bahn als ein regionalbedeutsames Projekt befürworten müsse.

Eine Erklärung verlangt der Fraktionsvorsitzende zum Interkommunalen Gewerbegebiet mit Container-Terminal, das an den Grenzen von Grevenbroich und Jüchen realisiert werden soll. Der Kreis befürworte zwar dieses Vorhaben, melde in seiner Stellungnahme zum Regionalplan jedoch Bedenken aus immissionsrechtlichen Gründen an. "Ich kann nicht nachvollziehen, wie er dazu kommt, dieses Projekt in Frage zu stellen", sagt Thiel.

"Macht er auch nicht", erklärt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke: "Wir haben lediglich darauf hingewiesen, dass dort nicht jeder Betrieb angesiedelt werden kann, der mit Lärm verbunden ist." Nachdem der Beschluss über die Stellungnahme vom Kreisausschuss vertagt wurde, will Petrauschke sie jetzt noch einmal konkretisieren lassen - "weil sie nicht jeder so verstanden hat". Anregungen der SPD sollen darin aufgenommen werden.

Das Thema wird wieder im Kreisausschuss aufgerufen, der am Mittwoch, 25. März, tagt.

(NGZ)
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