Grevenbroich Realschule darf doch Schüler vormerken

Grevenbroich · Vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf einigten sich die Stadtverwaltung Grevenbroich und die Vertreter des Bürgerbegehrens "Rettet die RBS" auf einen Vergleich. Meldezeit ist vom 7. bis 9. März.

 An der RBS können ab 7. März Kinder angemeldet werden.

An der RBS können ab 7. März Kinder angemeldet werden.

Foto: Berns

Eltern können ihre Kinder vom 7. bis 9. März per "bedingter Zweitanmeldung" für die Realschule Bergheimer Straße (RBS) vormerken. Diesen Vergleich schlossen gestern Mittag die Stadt Grevenbroich und Vertreter der Elterninitiative "Rettet die RBS". Die zuvor erhobenen Vorwürfe, dass die Verwaltung Druck auf Mitarbeiter ausgeübt hätte, die für das Bürgerbegehren unterschrieben hätten, zogen die Kläger zurück. "An den Anschuldigungen war nichts dran", sagte Erster Beigeordneter Michael Heesch. Man werde sich nun beraten lassen, ob ein Verfahren wegen übler Nachrede anzustreben sei. Generelles Ziel sei es aber, so Michael Heesch und Justiziar Marc Saturra, "zu einer vernünftigen Basis zurückzufinden".

Die Stadtverwaltung hatte argumentiert, dass es eine Anmeldung an zwei Schulen unzulässig sei. Das Verwaltungsgericht erkannte trotz des grundsätzlichen Verbots in diesem Fall auf eine Ausnahme — "wegen der besonderen Konstellation des noch offenen Ausgangs des Bürgerentscheids". Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte dies als nicht zulässig eingestuft. Anwalt Michael Zimmermann sprach von einem "Sieg" für die Bürgerinitiative.

Was bedeutet das für die Eltern? Sie können künftige Fünftklässler in der Zeit von Donnerstag, 7. März, bis Samstag, 9. März, an der Realschule Bergheimer Straße anmelden. Diesen Termin legte das Verwaltungsgericht in Absprache mit Schulleiterin Anita Piel fest. Den Vertretern des Bürgerbegehrens war daran gelegen, einen möglichst frühen Zeitpunkt zu wählen. In der Woche zuvor soll sich die Realschule noch im Rahmen eines "Tages der offenen Tür" vorstellen können. "Wir werden jetzt die Eltern aller Viertklässler anscheiben und sie über die neue Situation informieren", kündigt Thomas Staff, Leiter des Schulamtes, an.

Auch wer Sohn oder Tochter bereits an einer anderen Schule angemeldet hat, könne sie trotzdem für die Realschule Bergheimer Straße anmelden. Für den Fall, dass der Bürgerentscheid, der am 15. April beginnt, erfolgreich ist, ist der Platz an der RBS dann sicher. "Eine Ummeldung ist danach aber nicht mehr möglich", sagt Marc Saturra.

Mindestens 52 Anmeldungen müssen vorliegen, damit die Realschule Bergheimer Straße nach einem erfolgreichen Bürgerentscheid fortgeführt werden kann. Ihr Fortbestand gilt aufgrund des Bürgervotums aber nur für zwei Jahre — erneut können die Bürger nicht über diese Frage abstimmen.

Die Folgen: "Es wird jetzt eine Konkurrenz der beiden kleinen Realschulen geben", zeigten sich Michael Heesch und Thomas Staff überzeugt. Spätestens zum Schuljahr 2014/15 werden sich auch die sinkenden Schülerzahlen auswirken — dann sei es unwahrscheinlich, dass es die notwendigen 52 Anmeldungen für zwei Züge an den beiden Grevenbroicher Realschulen geben werde. Der Erste Beigeordnete betonte aber auch: "Ich werde keine Schritte in Richtung Schulorganisation mehr unternehmen. Es wird auf eine Abstimmung mit den Füßen hinauslaufen."

(NGZ/url)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort