Grevenbroich Realschüler-Eltern starten Bürgerbegehren

Grevenbroich · Nach einer kontroversen Diskussion hat sich der Stadtrat gegen die Stimmen der FDP für die zweite Gesamtschule ausgesprochen. Edmund Feuster (SPD), Irmintrud Berger (CDU) und Rolf Göckmann (AGB) appellierten an die Liberalen, wie zuvor im Schulausschuss für die neue Schule zu votieren – vergeblich.

"Hätten wir vorher gewusst, wie hoch die Kosten sein werden, hätten wir nicht dafür gestimmt", erklärte Heike Kohlbach. Uwe Schmitz erinnerte an die grundsätzliche Ablehnung: "Wir haben immer gesagt, dass wir eine Sekundarschule favorisieren, da sie keine eigne Oberstufe hat." Das rief Horst Gerbrand (SPD) auf den Plan: "Jetzt ist Ihre Tarnung aufgeflogen: Ihnen geht es nicht um die Kosten, sondern um Ideologie." Hätten sich die Eltern der Realschüler nicht gemeldet, dann hätte auch die FDP-Fraktion ihre Meinung nicht geändert.

Die zweite Gesamtschule soll im August 2013 starten; die Errichtung will die Stadtverwaltung jetzt bei der Bezirksregierung Düsseldorf beantragen. Noch arbeitet das Anmeldeteam um Susan Kletzin am pädagogischen Konzept. Für die neue Schule werden das Gebäude der Hans-Sachs-Schule (Klasse 5 bis 7) für rund eine Million und das der Katholischen Hauptschule (KHS) für rund 3,8 Millionen Euro umgebaut. Zunächst hatten die Berater um Detlef Garbe sogar sechs Millionen Euro Kosten prognostiziert.

Diana Strauch, Pflegschaftsvorsitzende der Klasse 5b, war enttäuscht, dass die Ratsmitglieder den Punkt nicht vorgezogen hatten: "Toll, dass die FDP etwas gesagt hat." Die Eltern werden jetzt die Kosten für ein Bürgerbegehren ermitteln und wollen das Projekt dann starten. Juristisch beraten werden sie vom Gustorfer Anwalt Michael Zimmermann. Er sieht für die Eltern zwei Wege: die Anfechtungsklage vor dem Verwaltungsgericht oder Bürgerbegehren und -entscheid: "Entscheiden sich 15 Prozent der Wahlberechtigten beim Bürgerentscheid mit ,Ja', hätte sich das Begehren der Eltern durchgesetzt und die Realschule bliebe erhalten. Dagegen kann der Rat sich auf den Kopf stellen, er ändert daran nichts."

(NGZ)
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