Grevenbroich Rat zerstört Spielplatz-Träume

Grevenbroich · Die Neuenhausener Initiative ist enttäuscht: Ihr Traum vom eigenen Mehrgenerationen-Spielplatz an der Holunderstraße ist geplatzt. Der Rat hat das Projekt – nach geheimer Abstimmung – überraschend abgelehnt.

 Mit Spruchbändern und Wurfzetteln kämpfte die Neuenhausener Initiative fast drei Jahre lang für den Erhalt des Spielplatzes an der Holunderstraße. Vergeblich, der Rat stimmte für einen Verkauf des Geländes.

Mit Spruchbändern und Wurfzetteln kämpfte die Neuenhausener Initiative fast drei Jahre lang für den Erhalt des Spielplatzes an der Holunderstraße. Vergeblich, der Rat stimmte für einen Verkauf des Geländes.

Foto: Archiv M. Reuter

Die Neuenhausener Initiative ist enttäuscht: Ihr Traum vom eigenen Mehrgenerationen-Spielplatz an der Holunderstraße ist geplatzt. Der Rat hat das Projekt — nach geheimer Abstimmung — überraschend abgelehnt.

Es steht fest: Aus dem Spielplatz wird Bauland. "Damit waren drei Jahre Kampf umsonst", resignierte Harald Behr nach der Ratssitzung. Er und seine Mitstreiter von der Neuenhausener Initiative hatten sich vehement gegen den von der Stadt geplanten Verkauf des Geländes eingesetzt. "Wir wollten den Platz in Eigenregie übernehmen und Geld investieren", schilderte Peter Bartz vom Neuenhausener Dorfverein: "Aber leider zählt ehrenamtliches Engagement in Grevenbroich nichts mehr."

Die Initiative hatte vor, das Areal an der Holunderstraße in den nächsten fünf Jahren umzubauen. Geplant war ein Platz, auf dem sich Kinder, Jugendliche und Senioren gleichermaßen wohl fühlen sollten. Rund 60 000 Euro wollten sie aus Spenden und Sponsorengelder für dieses Projekt zusammentragen.

Der größte Gegner dieses Vorhabens: Jugenddezernent Michael Heesch. Er plädierte für den Verkauf des Grundstücks, um sein Optimierungs-Programm für die heimischen Spielplätze (Sanierungsstau: 800 000 Euro) nicht zu gefährden. Denn ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf des Geländes soll für die Modernisierung anderer Plätze verwendet werden.

"Das kommt allen Stadtteilen zugute", argumentierte Heike Troles (CDU): "In Allrath, Gustorf und Neukirchen hat es bereits gut funktioniert." Ebenso plädierte Fraktionschef Norbert Gand für einen Verkauf — auch, weil er der Initiative nicht traute: "Ich glaube, dass es hier nicht um Kinder, sondern um Privatinteressen geht", meinte er. Im Dezember — als Bürgermeisterin Ursula Kwasny das Thema überraschend von der Tagesordnung des Rates nahm — wähnten die Neuenhausener noch eine starke Ratsmehrheit hinter sich. "Nur CDU und FDP waren damals dagegen", erklärte Harald Behr.

Der Optimismus der Neuenhausener schwand jedoch nach der von der CDU beantragten geheimen Abstimmung: 28 Ratsmitglieder votierten für den Verkauf des Platzes, 19 waren dagegen, einer enthielt sich seiner Stimme. Fazit: Die Spielgeräte an der Holunderstraße werden bald abrissen, damit zwei Häuser gebaut werden können.

"Für uns ist das ein Schlag ins Gesicht", kommentierte Harald Behr den Ausgang der Abstimmung. Was ihn wurmt: "Alle Politiker beschwören das bürgerschaftliche Engagement — und treten es mit Füßen. W ir werden uns jedenfalls nicht mehr für diese Stadt engagieren."

(NGZ)
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