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Grevenbroich Rat will Häke als Behindertenbeauftragte ablösen

Grevenbroich · Stadtrat verschiebt die Neuwahl auf die August-Sitzung. Charlotte Häke reagiert enttäuscht auf Entscheidung der Politik.

"Ab heute hat Grevenbroich keine Behindertenbeauftragte mehr", postete Charlotte Häke gestern auf ihrer Facebook-Seite. Und in der Tat ist das so: Weil der neu konstituierte Stadtrat die für Donnerstag vorgesehene Neuwahl auf seine August-Sitzung verschob, ist Häke laut Satzung nicht mehr im Amt. Ihre für die nächsten Wochen terminierte Beratungsstunden kann die Ehrenamtlerin damit aus ihrem Kalender streichen. "Ich bin im höchsten Maße enttäuscht", sagte sie gestern.

Warum der Stadtrat die Wahl verschob, wurde in der Sitzung nicht deutlich. Angeblich hatte es zuvor im Ältestenrat fraktionsübergreifend Kritik an der Arbeit der Behindertenbeauftragten gegeben. CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser bat darum, den Tagesordnungspunkt erst nach der politischen Sommerpause zu behandeln. Bis zum 28. August soll die Stadtverwaltung bei karitativen und sozialen Vereinen und Institutionen im Grevenbroicher Stadtgebiet ermitteln, ob sie Vorschläge für einen anderen Kandidaten haben.

Charlotte Häke ist dem Jahr 2006 im Amt, sie hat sich kontinuierlich weitergebildet und nach eigenen Angaben bereits mehr als 32 000 Beratungen vorgenommen. Die Laacherin beschreibt sich zwar selbst als "harmoniesüchtig", vertritt aber durchaus mit einer gewissen Vehemenz die Belange von Behinderten - etwa bei der aktuell laufenden Sanierung des Rathauses oder bei den Planungen für den neuen Bauhof. "Offensichtlich ist das aber nicht gewünscht", meint sie.

Häke vermutet, dass der Posten der Behindertenbeauftragen künftig nicht mehr ehrenamtlich besetzt, sondern einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung übertragen wird - so wie das etwa bei der Gleichstellungs- oder dem Umweltbeauftragen der Fall ist. Was sie bedauert: "Man hätte mir die Gelegenheit geben sollen, meine Arbeit bis August fortzusetzen - im Sinne der behinderten Menschen in Grevenbroich." Ob sie sich im August zur Wahl stellt? "Nur wenn ich eine klare Ansage von Rat und Verwaltung bekomme", sagt Charlotte Häke.

(NGZ)
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