Grevenbroich Prinzessin, Königin und "Minigolf-Mutti"

Grevenbroich · Simone Pickel hat vor zehn Jahren die Minigolfanlage in Gustorf übernommen. Aus einer heruntergekommenen Fläche hat sie ein beliebtes Ausflugsziel für jedermann gemacht. Anfang Juni will sie sich bei Helfern und Kunden bedanken.

Es ist ruhig an diesem Dienstagmittag auf der Minigolfanlage am Torfstecherweg. Pächterin Simone Pickel steht am Kiosk und genießt das schöne Wetter. "Heute Nachmittag dürfte mehr los sein, wenn die Schule vorbei ist." Die 44-Jährige weiß, wovon sie spricht. Schließlich kann sie auf inzwischen zehn Jahre Erfahrung zurückblicken.

Im Jahr 2007 übernahm sie die Anlage - in einem chaotischen Zustand, wie sie sagt. "Es war hier alles verwildert und verwachsen, die Bahnen mussten kernsaniert werden. Brauchbar war hier eigentlich gar nichts." Und so krempelte sie die Ärmel hoch und packte mit Hilfe ihres Mannes, ihrer Familie und Freunden an. Kurze Zeit später hatten sie mit viel Muskelkraft und finanziellem Einsatz die marode Fläche mit 18 Bahnen wieder zu einem vorzeigbaren Ausflugsziel verwandelt. Und die Gäste kamen. "Ich habe am ersten schönen Tag einfach mal aufgemacht. Wir wussten ja nicht, was uns erwartet."

Aber es funktionierte - und das bis heute. Ihr Geschäftsgeheimnis ist eigentlich gar nicht so geheim. "Das Gesamtpaket muss stimmen, die Gäste müssen sich wohlfühlen. Wir haben einen Kiosk, der keine Wünsche offen lässt, machen eigentlich alles selber und verlangen keine teuren Preise. Und wer kommt und kein Minigolf spielen möchte, ist auch gern gesehen." Der Eintritt auf die Anlage ist grundsätzlich frei, die Benutzung des Spielplatzes, der Sportgeräte oder ein Platz im Biergarten ebenso.

"Gemütlichkeit steht hier im Vordergrund. Man muss den Kunden einfach etwas zurückgeben. Alles, was ich hier verdiene, fließt beinahe komplett wieder in die Anlage hinein. Dafür laufe ich vielleicht mehr als andere, aber es lohnt sich", sagt Pickel. Den Laden schmeißt sie vorrangig alleine, bekommt in Ausnahmesituationen aber auch Hilfe von ihrem Mann Andreas und ihrer Mutter Anita.

Pickel ist inzwischen - wenn man so will - eine Institution in Grevenbroich. "Wenn ich in der Stadt angesprochen werde, nennen mich die meisten einfach nur ,Minigolf-Mutti'", erzählt sie. Zudem engagiert sie sich nebenbei: 2006/2007 war sie bereits Karnevalsprinzessin bei den Orkener "Grielächern", 2008/2009 stellte sie gemeinsam mit ihrem Mann Grevenbroichs Schützenkönigspaar. "Wir haben damals hier auf der Anlage ein paar Turniere für die Schützen veranstaltet. Das kam gut an und war natürlich auch ein wenig Werbung für uns."

Dass sie die Anlage nun mittlerweile zehn Jahre betreibt, kann sie aber selber kaum glauben. "Das ging so schnell. Damit habe ich am Anfang, wenn ich ehrlich bin, selber gar nicht gerechnet." Daher soll gefeiert werden: Am 3. Juni lädt sie alle zu einer großen Geburtstagsfeier ein. "Wir haben eine Live-Band organisiert und werden noch weitere Dinge vorbereiten. Ich möchte einfach ,Danke' sagen."

Bevor es soweit ist, steht ihr morgen aber zunächst einmal ein großer Ansturm bevor. Denn die Vatertags-Events auf ihrer Anlage sind berühmt-berüchtigt, wie sie es selber ausdrückt. "Da kommen sie alle, teilweise auch mit ihren Familien. Das wird einfach wieder ein schöner Tag - wenn denn das Wetter mitspielt."

(p-m)
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